Hofer Springertage Hof wird zur Reiterhochburg

Nicole Haferkorn
Frauenpower: Schnell und erfolgreich über hohe Hindernisse reiten – das bewies Nicoletta Müßig schon des Öfteren beim Turnier in Hof. Foto: Verein

Hochklassiger Sport erwartet die Zuschauer bei den Hofer Springtagen. Neben Startern aus dem Leistungsbereich legt der Ländliche Reit- und Fahrverein großen Wert auf Nachwuchswettkämpfe.

 
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Keinen Aufwand scheut der Ländliche Reit- und Fahrverein Hof, wenn von Freitag bis Sonntag die Hofer Springtage 2022 anstehen. Damit lädt der Verein erneut die Elite des Pferdesports in die Saalestadt. In insgesamt 20 Wettbewerben werden die Besten gekürt. Der ganze Verein ist seit Wochen auf den Beinen, um alles zu organisieren. „Wichtig ist es, Leute zu finden, die die Begeisterung für den Reitsport teilen. Personen und Firmen die uns das Jahr über, aber auch am Turnier unterstützen, sind unabdingbar“, sagt die Sportwartin Anne-Kathrin Schmidt. Hinter dem Event im Traditionsverein am Rande des Theresiensteins steckt eine Menge Arbeit und Organisation, an keinem Detail soll es fehlen, wenn es am Freitag um 9.30 Uhr los geht.

Die bisherigen Erfahrungen geben dem Verein Recht, jedes Jahr diesen Aufwand zu betreiben: „Wir haben es jährlich geschafft, den Reiterinnen und Reitern bestmögliche Bedingungen zu bieten. Auch wenn wir das ein oder andere Turnier mit ergiebigem Dauerregen zu kämpfen hatten, gab es nie gefährliche Bedingungen für die Reiter-Pferd-Paare“, sagt die Vereinsvorsitzende Anja Findeis. Ziel sei ein „Fest für Freunde“.

Stolze Anmeldezahlen

Für das Turnier selbst liegen knapp 450 Startmeldungen vor, viele Reiter gehen in mehreren Prüfungen an den Start. Das volle Programm beinhaltet erneut einige Qualifikationsprüfungen. „Das ist für uns eine besondere Ehre und erfüllt uns mit Stolz“, sagt Findeis. Denn dabei können wertvolle Punkte für den Dan-Wood-Cup der fränkischen Reiterjugend und Jungen Reiter gesammelt werden. Zudem finden zwei Qualifikationen für die FAB-Amateur-Tour Bayern statt sowie weitere Prüfungen für Jungpferde und alle U 25-Reiter. „Der Nachwuchs liegt uns seit jeher am Herzen, daher haben wir das zweite Jahr den ‚Hofer Nachwuchs Cup’ im Programm – zwei Prüfungen speziell für den so wichtigen Reiternachwuchs, der auf dem Platz der ‚Großen’ sein Können unter Beweis stellen darf“, sagt Findeis. Abgerundet wird das Turnier am Sonntag um 15.15 Uhr mit einer Springprüfung Klasse S* mit Siegerrunde.

Attraktiv auch für neue Zuschauer

Die Springreiterei zu verstehen ist letztlich nicht schwer. Im Grunde genommen geht es bei den meisten Prüfungen um eine möglichst schnelle Zeit mit möglichst wenig Fehlern. Und dann gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade – aufsteigend in die Klassen A*, A**, L, M*, M** und S*. Für die jeweilige Klasse sind in der Leistungsprüfungsordnung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung auch die Höhe (A* = 85 Zentimeter bis S* mit Hindernissen in der Höhe von 1,40 Meter) und die Anzahl der Sprünge festgelegt. Ausgebildete Parcoursbauer lassen sich für jede Prüfung einen neuen Parcours einfallen, der an die Schwierigkeit sowie das Teilnehmerfeld angelehnt ist.

Bei Springpferdeprüfungen gehen Nachwuchspferde im Alter zwischen vier und sieben Jahren an den Start. Hier wird durch die Turnierrichter der Ausbildungsstand sowie die Eignung des Pferdes für die weitere Entwicklung im Springsport mit Noten von 0 bis 10 bewertet.

Teilnehmer aus ganz Deutschland

Aus vielen Bundesländern erwartet der Veranstalter die Reiter. Eine Favoritenrolle wird auch in diesem Jahr unter anderen Manuel Prause aus Löbnitz haben. Der junge Familienvater ist stets treuer Gast in der Saalestadt und konnte sich bereits das ein oder andere Mal über vorderste Platzierung in Hof freuen. Mitreden wird sicherlich auch Nicoletta Müßig, die aus Nürnberg anreist und im Jahr 2015 als stolze Siegerin die Heimreise antrat. Doch auch Henry Stude, der Sieger des Großen Preises im Jahr 2021, hat seinen Start in Hof angekündigt und wird versuchen, seinen Titel zu verteidigen.

Der große Rasenspringplatz der Anlage wurde im Vorfeld mit viel Mühe präpariert, um beste Voraussetzungen für guten Sport bieten zu können. Der Vorbereitungsplatz hat bereits mehrfach seine Feuertaufe mit dem Prädikat „äußerst gut“ bestanden.

Nicht nur bei den äußeren Rahmenbedingungen strebt der Hofer Verein nach Perfektion, auch technisch ist das Turnier auf neuestem Stand. Quasi in Echtzeit kann man im Internet die Ergebnisse der einzelnen Prüfungen mitverfolgen. Großzügige Pavillons werden für die Zuschauer und Sportbegeisterten auf der langen Seite des 90x50 Meter großen Platzes aufgebaut. „Wir haben für jeden einen guten Blick auf den Sport und werden mit Bierzeltgarnituren so einen optimalen Platz zum Verweilen arrangieren. Auch der Blick auf die Anzeigentafel wird dadurch gewährt. Und sollte es doch wieder Schauer geben, so hat jeder Zuschauer einen trockenen Platz mit freier Sicht auf das Geschehen“, sagt die Sportwartin Anne-Kathrin Schmidt. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.

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