Hofer Volksfest Kaffeeklatsch im Biergarten

Etwa 20 000 Euro nimmt die Hofer Hospitalstiftung wieder für den Generationentag in die Hand – und im Biergarten genießen Hunderte ältere Hofer ihren eigenen Volksfest-Rahmen. Was sich geändert hat: Die Bewohner der Heime sind nicht gekommen. Was gleich geblieben ist: die Herzlichkeit und die Gemütlichkeit, die dieser Festnachmittag seit jeher hat.

 
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Jens Jakob interessiert sich am meisten für die Stromanschlüsse auf dem Hofer Volksfest: 25 Jahre lang war er der verantwortliche Elektriker bei den Stadtwerken, der jedes Jahr das Volksfest zum Laufen gebracht hat. So ist die Begegnung mit Oliver Krems, einem der beiden Festwirte, eine ganz herzliche: „Ich hab’ schon deinem Vater die Anschlüsse für den Stand gemacht“, erzählt Jakob. Die aktuellen Festwirte kennt er schon, seit sie als kleine Buben mit den elterlichen Betrieben nach Hof gekommen sind. 40 Jahre lang ist Jakob beim städtischen Versorger angestellt gewesen: „Da bin ich in viele Hofer Haushalte gekommen.“ Und aufs Fest, dienstlich wie privat – so sprudeln die Geschichten am Montagnachmittag bei ihm: von den alten Zeiten, in denen die Hofer zum Feiern ihre Freiheitshalle bestuhlt hatten, vom Abbruch des Gebäudes, davon, wie sich außen herum das Festgelände weiterentwickelt hat. „Und wie Versorgungsstände und Fahrgeschäfte immer mehr Anschlüsse und Leistung gebraucht haben.“ Jens Jakob, schon länger im Ruhestand, ist am Montag einer von vielen Hundert Besuchern des Generationentags im Biergarten gewesen. Ein Nachmittag, der in den vergangenen zehn Jahren seine eigene Tradition geschaffen hat – und diesmal freilich ganz anders ist.

Etwa 300 Voranmeldungen hatte es gegeben, so viele wie in den Jahren vor Corona auch, sagt Sebastian Oehme. Der Geschäftsführer der Hospitalstiftung ist an diesem Nachmittag der wichtigste Mann auf dem Platz: Über ihn laufen die Gutscheine. Kaffee, Kuchen und Co. gibt es für die Besucher jenseits der 60 für einen Euro – den Rest übernimmt die Hospitalstiftung. Die Maß kostet die älteren Hofer fünf Euro: ein Zugeständnis an die aktuellen Preise. Und kurz, nachdem Montagnachmittag die letzten Regenschauer durchgezogen sind, füllen sich die Pergolas im Biergarten. Wie viele Hundert Hofer hier sitzen, ist schwer zu sagen, wie viele Gutscheine sie am Ende in Anspruch nehmen, wird erst am Abend ausgezählt sein. Zwischen 15 000 und 20 000 Euro könnten erfahrungsgemäß herauskommen, schätzt Sebastian Oehme: So viel lässt sich die Stiftung die Pflege des Seniorenarbeit in Hof in dieser Form kosten.

OB Eva Döhla begrüßt, Seniorenrats-Vorsitzender Siegfried Erhardt wünscht einen schönen Nachmittag, und danach tragen die Bedienungen tablettweise Erdbeerkuchen und Kaffee-Haferl des Café Vetter an die Tische. Der Generationentag ist eine Erfindung der Hofer Festwirte gewesen: Ihnen war es wichtig, dass auch die älteren Hofer ihr Volksfest genießen können – in einem etwas geschützteren Rahmen. Worüber sich alle freuen: dass der Tag auch in der aktuellen Konstellation mit großem Einvernehmen über die Bühne geht. „Alle sind mit großem Einsatz dabei“, sagt einer der Beteiligten. Und äußert vorsichtige Zweifel daran, ob das auch mit einem Festwirt Mörz, der zwischenzeitlich geplant war, so unkompliziert und herzlich abgelaufen wäre.

Was heuer anders ist als zuletzt vor drei Jahren: Die Senioren, die hier sitzen, sind jünger. Die großen Abordnungen aus den Heimen sind nicht gekommen: Corona-Vorsicht, Krankheitsausfälle bei den Fahrdiensten, eine geänderte Bewohnerstruktur. So sitzen hier die rüstigen Rentner beim Plausch: die Stammtische aus der Stadt, die Feuerwehr- und die CSU-Senioren, die Hausgemeinschaften und viele, die es allein oder als Paar hierher zieht. Sie genießen, bei Musik von „Ran2“ und kleinen Preisen, ihren ganz eigenen Volksfest-Nachmittag.

Dienstag auf dem Volksfest: Ab 18 Uhr spielt das Late Night Trio.

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