Hofer Volksfest Übernehmen die Volksfestwirte?

Endlich wieder Volksfest. Übernehmen die Überflieger der vergangenen Jahre 2022 nun doch? Foto: /Thomas Neumann

Die Firma Mörz hat offenbar Probleme, die Bewirtung auf die Beine zu stellen. Dazu sagen will sie nichts. Die Oberbürgermeisterin bestätigt die Sorgen, ist aber hoffnungsvoll, „ein schönes Volksfest mit Bewirtung zu haben“.

 
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Vier Wochen vor Beginn des Hofer Volksfestes bahnt sich nach Informationen der Frankenpost eine Wende an. Offenbar liegt den Hofer Volksfestwirten seit gut einer halben Woche eine Anfrage der Stadt auf dem Tisch, das Hofer Volksfest doch zu übernehmen. Der bisherige Festwirt Jochen Mörz, Chef der Mörz Festzeltbetriebs GmbH, soll der Stadt in einer schriftlichen Stellungnahme sinngemäß die Freigabe für die Suche nach einem neuen Gastronomen erteilt haben. Er sei nicht böse, wenn es jemand anderes machen würde, berichteten mehrere Quellen übereinstimmend.

Oberbürgermeisterin Eva Döhla bestätigt am Sonntag, dass es in der Vorwoche „erhebliche Zweifel“ gegeben habe, ob die Firma Mörz „alle Aufgaben erfüllen kann“. Mörz wollte sich am Sonntag in einem Telefonat mit unserer Zeitung nicht äußern. Er verweist auf ausstehende Gespräche zwischen der Stadtverwaltung und ihm.

Konkreter wird Björn Pausch, Sprecher der Hofer Festwirte, die in den vergangenen Jahren das Fest zum Kult machten. „Die Anfrage hat uns überrascht. Wir dachten, das Thema habe sich erledigt. Wir wollen uns zeitnah entscheiden, vielleicht schon am Montag. Einige von uns haben vor oder während des Festes Urlaub. Wir würden gerne helfen, es ist aber schon sehr, sehr spät.“

Mit Blick auf die unklare Lage der Pandemie war den Hofer Volksfestwirten das Risiko schon im Frühjahr zu groß. Also präsentierten sie in ihrem Angebot zu Beginn des Jahres ein neues Konzept, das eine Art überdachten Biergarten mit mehreren Locations vorgesehen hätte. Björn Pausch, Sprecher der Hofer Festwirte, sagte damals: „Unsere Idee war zu sagen, wir machen einen Open-Air-Biergarten und verzichten auf ein Festzelt. Ein Festzelt sieht allerdings die Ausschreibung für die Festwirte bindend vor.“ Lösen Mörz und die Stadt Hof ihren Vertrag kommende Woche, wäre diese Vertragsklausel nun aufgehoben, weil gar kein Bewerber mehr im Rennen ist, der überhaupt ein Zelt anbietet, ist aus Kreisen des Rathauses zu hören. „Wir lagen wohl nicht ganz falsch mit unserer Einschätzung“, sagt Pausch.

Die Unruhe rund ums Volksfest kam erstmals Ende Mai auf. Damals sagte Mörz sein Engagement in Bayreuth wenige Tage vor Beginn des dortigen Volksfestes ab. Die Verwaltung in der Wagnerstadt versuchte daraufhin, das Fest zu retten, was letztlich gelang. Als Grund nannte Mörz damals die schwierige Suche nach geeignetem Personal.

In Hof ackert nun Marktmeister Uwe Voigt seit Tagen, um das Fest zu retten. „Wir arbeiten ganz intensiv daran, dass wir ein schönes Volksfest mit Bewirtung haben“, erklärt Eva Döhla.

Offenbar soll der Übergang auch in Sachen Kommunikation bestens vorbereitet werden. Das wird auch nötig sein, denn noch Ende Mai, wenige Tage nach der Hiobsbotschaft für die Bayreuther, versuchte Mörz die Hofer zu beruhigen und die Aufregung den Medien zuzuschieben: „Es gab ja in der Vergangenheit ein paar Schlagzeilen, aber ihr müsst euch keine Gedanken machen“, sprach der frühere Eishockeyprofi ins Mikrofon der Stadt Hof. Der Festzeltbetrieb, sagte Mörz, sei nicht in Gefahr.

In einem anderen Licht erscheint mit den neuen Informationen eine Diskussion Ende Mai im Hofer Stadtrat. Damals hatte FDP-Stadtrat Peter Senf angefragt, wie man dem Festwirt helfen könne, beziehungsweise ob die Stadträte Einsicht in die Verträge mit ihm bekommen. Letztgenannte Anfrage bejahte OB Eva Döhla: „Falls aber jemand meint, mit einem schärferen Vertrag würde man anders fahren, dem kann ich sagen, dass man damit wohl keinen Bewerber mehr hat.“ Der Festbetrieb solle auch im schlimmsten Fall nicht ausfallen. Das Volksfest könne man machen, auch wenn es kein Festzelt gebe. Einen Ausschank müsste man dann allerdings anderweitig organisieren. Das steht nun offenbar bevor. „Vielleicht hat die Stadt ja noch ein Ass im Ärmel“, sagt Björn Pausch.

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