Kabinengespräch angekündigt
Sicherlich sind fünf Gegentreffer in einem Drittel immer desaströs. Die Art und Weise, wie sich die Selber diese einfingen, warf aber Fragen auf. Vor allem vor dem Hintergrund der Rivalität beider Teams und der tabellarischen Brisanz. Klar, die überfallartige Spielweise der Eispiraten traf die Wölfe mit voller Wucht – eine echte Gegenwehr zeigten die gegen ihren Erzrivalen allerdings zu keiner Zeit. In der zweiten Drittelpause stellte Weidekamp sichtlich mitgenommen fest: „Wir sind immer einen Ticken zu langsam, immer einen Schritt zu spät“ und schob in Richtung der Mannschaftskollegen nach: „Ich mache mir auch Gedanken, woran das liegt. Aber das müssen wir danach in der Kabine ansprechen.“ Weidekamp könnte damit größere Probleme gemeint haben, die sich nicht kurzfristig beheben lassen. Immerhin schafften es die Selber, das Spiel im letzten Spielabschnitt zu neutralisieren. Entgegen kam ihnen dabei, dass die Gäste nicht mehr alles investieren mussten. So gelang Mark McNeill der Ehrentreffer, einen Konter knallte er sehenswert per Schlagschuss ins Tor (50.). Die letzten drei Treffer für die Wölfe – zwei davon am Freitag beim Tabellenführer in Kassel – erzielte der Kanadier. Diese Serie beendete Michael Schaaf, der zwei Minuten vor der Schlusssirene den 2:6-Endstand herstellte.
Ein wenig Balsam auf die geschundene Wölfe-Seele, sodass auch der knurrige Waßmiller die Heimfans, die trotz des Spielverlaufs die Selber lautstark durchweg unterstützten, sowie seine Spieler für die spät gezeigte Moral lobte. Gleichzeitig forderte er aber gegen die Bayreuth Tigers am kommenden Freitag (20 Uhr) vom Team ein „anderes Gesicht“ ein. Das Tabellenschlusslicht brachte sich seinerseits mit einem überraschenden 4:2-Sieg in Regensburg in Position für das Derby. Ganz anders als die Wölfe.
Selber Wölfe: Bitzer, Weidekamp – Fern, Lavallée, Kania, Noack, Klughardt, Kruminsch, Miglio, Trska, Melnikov, Hlozek, Woltmann, Schwamberger, Hammerbauer, Deeg, Gelke, Vantuch, Schaaf, McNeill.
Schiedsrichter: Schütz, Naust. – Zuschauer: 1920. – Tore: 10. Min. Pohl (Reisnecker) 0:1, 25. Min. Gams (Scalzo , Pohl) 0:2, 29. Min. D’Aoust (Lemay, Kanninen) 0:3, 29. Min. Scott Feser (Schietzold, Walsh) 0:4, 32. Min. Pohl ( Reisnecker) 0:5, 37. Min. Lemay ( Scalzo , D’Aoust) 0:6, 50. Min. McNeill1:6, 59. Min. Schaaf (Gelke, Schwamberger) 2:6. – Strafminuten: Selb 6, Crimmitschau 4.