Hotel in Marktredwitz Vier Sterne für „Meister Bär“

Herbert Scharf
Die „Titanic“, ein neuer Wintergarten für rund 100 Personen zum Bahnhof hin, verschönert seit vergangenem Jahr die Fassade des Meister-Bär-Hotels. Foto: Herbert Scharf

Das Marktredwitzer „Meister Bär-Hotel“ hat in diesen Tagen erneut die Qualifikation als Vier-Sterne-Hotel bekommen. Die Klassifizierung wird alle drei Jahre wiederholt.

 
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Im Marktredwitzer Hotel „Meister Bär“ traf vor ein paar Tagen ein bedeutsames Päckchen aus München ein. Absender war der Hotel- und Gaststättenverband. In einem Schreiben an das Ehepaar Ivonne Wahl und Heiner Bär, die Besitzer des Hotels, wurde die Klassifizierung des Hauses als Vier-Sterne-Hotel erneuert. Mit in dem Päckchen war ein neues Messingschild mit vier Sternen.

Die Urkunde über die Verleihung der vier Sterne ist unterzeichnet vom Bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sowie der Bayerischen Präsidentin des Hotel- und Gaststättenverbands, Angela Inselkammer. Die Klassifizierung muss – nach einer Inspektion des Hotel- und Gaststättenverbands – alle drei Jahre erneut vorgenommen und bewertet werden.

Kriterien ändern sich

Stolz zeigt Heiner Bär, der das Marktredwitzer Hotel zusammen mit seiner Frau Ivonne Wahl vor 30 Jahren übernommen hat, auf das Schild am Eingang des Hotels mit den vier Sternen. Eine Auszeichnung, die sich die Besitzer des Hauses sauer verdient haben. Denn die Kriterien, nach denen die Klassifizierung alle drei Jahre neu festgelegt wird, ändern sich laufend und passen sich dem Zeitgeist an.

Grundlegend bewertet wird dabei selbstverständlich die Ausstattung der Hotelzimmer, in Marktredwitz immerhin 60 Zimmer. Neben der Ausstattung mit Boxspringbetten und angemessener Einrichtung bewertet die Kommission auch die Nachhaltigkeit der Einrichtung.

„War vor Jahren beispielsweise noch eine Minibar ein Muss, so fällt das nun als Pluspunkt weg“, berichtet Bär. Denn Minibars in allen Zimmern summierten sich zu großen Stromverbrauchern. Hier sorge inzwischen eine erweiterte Öffnungszeit des Hotels, aber auch ein guter Zimmerservice für Ersatz.

Weitere Pluspunkte

Und mit einem Anbau, der 20 neue Zimmer mit bester Ausstattung brachte, hat das Hotel weitere Punkte gesammelt. Plus zwei Suiten im Obergeschoß.

Zu der Bewertung gehört auch die Außenfassade der Beherbergungsbetriebe. Die hat sich im vergangenen Jahr mit einem neuen Anbau zum Bahnhof hin verändert. Mit einem Kostenaufwand von rund einer halben Million Euro haben die Besitzer einen älteren Wintergarten weggerissen und durch einen neuen erheblich vergrößert und verschönert. Hat der alte Wintergarten nur rund 40 Personen gefasst, so finden in dem neuen rund 100 Personen Platz. „Genügend Raum für Hochzeiten oder Veranstaltungen“, wie Heiner Bär feststellt.

Neuer Wintergarten

Der neue Wintergarten, der im Sommer leicht geöffnet und geschlossen werden kann, verfügt über eine Fußbodenheizung und dreifache Verglasung. Ein Umstand, der erheblich Energie einspart. Die „Titanic“, wie der neue Wintergarten mit seiner schiffsähnlichen Fassade heißt, wertet auch das gesamte Bild des Hotels auf. Und im Frühjahr erweitert sie das Angebot für die Gäste mit einer Dachterrasse. Wobei die Dachterrasse dem Kunden die Wahl zu einem Biergarten an der hinteren Seite des Hotels lässt.

Übernahme vor 30 Jahren

Es ist schon 30 Jahre her, als das Ehepaar den ehemaligen „Marktredwitzer Hof“ übernommen hat. Die Verbindung stellte damals der Mann der Alt-Oberbürgermeisterin Birgit Seelbinder, Werner Seelbinder, her. Er machte Heiner Bär, der damals noch das Hotel seiner Eltern in Goldkronach betrieb, auf das Marktredwitzer Hotel aufmerksam.

Wobei es nach der Übernahme dann schon noch einige Jahre dauerte, bis Heiner Bär an eine Qualifikation denken konnte. „Da war baulich und einrichtungsmäßig schon einiges zu tun“, erinnert sich der Hotelier. In den nächsten Wochen wartet er auf die Inbetriebnahme einer Elektro-Tankstelle im Hof.

Inzwischen aber kann das Ehepaar stolz darauf blicken, was hier in den vergangenen drei Jahrzehnten geschehen ist. Immerhin ist das „Meister Bär-Hotel“ nun eines von nur wenigen Vier-Sterne-Unterkünften im Landkreis Wunsiedel. Zwei weitere Hotels mit vier Sternen stehen in Weißenstadt.

Nur eines von zehn Hotels

Wobei das Marktredwitzer Hotel nur eines von insgesamt zehn in Franken und in Sachsen ist, die von dem Ehepaar geführt werden. Allerdings auch das einzige mit einem Komplettangebot. Denn die anderen Hotels werden nur mit einem erweiterten Garni-Angebot betrieben.

Zwischen 60 und 70 Mitarbeitern beschäftigt das Ehepaar in den Gastronomiebetrieben. Keine leichte Aufgabe sei es, immer das geeignete Personal zu finden, sagt Heiner Bär. Aber hier helfe teils auch der Hotel- und Gaststättenverband, der auch Stellen für Auszubildende vermittle.

Trotz reichlicher Arbeit mit immerhin elf Hotels in der Region blickt Bär zufrieden zurück und sagt: „Ich mache es immer noch aus Spaß an der Freude. Und ich kann sagen, dass mein Beruf auch mein Hobby ist.“

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