HSV Hochfranken Die Moral stimmt noch

Wolfgang Neidhardt
HSV-Trainer Daniel Wiedel. Foto: Niklas vom Ende

Die Landesliga-Handballer der HSV Hochfranken fahren als krasser Außenseiter und geschwächt nach Cham. Der Verein beginnt unterdessen die Planung für die Zukunft.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Aus der Situation das Beste machen: Das scheint den Landesliga-Handballern der HSV Hochfranken zu gelingen. Denn trotz zweier deutlicher Niederlagen zum Start in die Rückrunde und des Absturzes auf den vorletzten Platz, punktgleich, jeweils sechs Zähler, mit dem Nachbarn HSG Fichtelgebirge, „stimmt die Laune noch“, so Trainer Daniel Wiedel. Am Samstag, 19.30 Uhr, steht für die Seinen die „sauschwere“ Aufgabe beim ASV Cham an, der mit 15:11 Punkten auf Rang sechs steht. „Auf das Ergebnis lege ich jetzt kein Augenmerk. Wichtig ist, dass wir alles hereinwerfen, geschlossen auftreten und das Beste herausholen.“

Dies ist in den bisherigen beiden Rückrunden-Auftritten nicht gelungen: In Sulzbach mit 22:32 und gegen Bayreuth II mit 28:36 setzte es zwei deftige Niederlagen. Der Gastgeber hingegen hat vor zwei Wochen ein äußerst markantes Zeichen gesetzt, als er die SG Münchberg/Helmbrechts mit 38:22 nach Hause schickte. Zwar folgte dann vor Wochenfrist eine 31:34-Niederlage gegen den HBC Nürnberg. Aber die Oberpfälzer sind auf Kurs. Das ist nicht zuletzt jungen Tschechen zu verdanken, die aus der Jugendschmiede des Vereins Talent Pilsen stammen. „Die haben schon im Hinspiel gezeigt, was sie können.“ Damals, erinnert sich Wiedel, habe die HSV lange mitgehalten, am Ende aber deutlich mit 28:36 verloren. Eine Niederlage in ähnlicher Höhe wird am Samstag keine Überraschung sein. Das Augenmerk des Trainers geht schon eine Woche weiter. Dann kreuzt mit dem TV Marktsteft in Schönwald ein Konkurrent auf, der in Reichweite zu liegen scheint.

Grundsätzlich denken die Verantwortlichen der HSV Hochfranken, speziell nach den jüngsten beiden Niederlagen, noch weiter in die Zukunft. „Wir denken über die Saison hinaus, egal, ob wir oben bleiben oder runter müssen. Wichtig ist, für die kommende Spielzeit einen guten Spielbetrieb zu zeigen – den vielen Fans, die die Mannschaft mit einigen guten Auftritten in der Vorrunde zurückgewonnen hat. Die Spielgemeinschaft von TV Rehau, TV Schönwald und TS Selb startet jetzt schon dabei, weitere junge Spieler zu sichten, zu testen und langfristig mit ins Team einzubauen. „Jetzt geht es darum, die maximale Punktzahl noch zu erreichen“, sagt der Trainer. Die HSV empfängt neben Marktsteft noch die Mit-Abstiegskandidaten TV Erlangen-Bruck II und die HSG Fichtelgebirge. Doch selbst zwölf Punkte, die mit drei Heimsiegen erreicht werden könnten, werden nicht für den Klassenerhalt reichen.

Im Cham müssen die Hochfranken auf Jonas Dirr verzichten, der sich gegen Bayreuth an der Schulter verletzt hat. Wieder mit von der Partie ist Schlussmann Vladimir Michanek, der nach einer Erkrankung wieder genesen ist. Ob neben ihm der reaktivierte Olaf Schnabel oder Andreas Friedel mit aufläuft, entscheidet der Trainer kurzfristig. Frederik Dietel hilft wieder am Kreis aus, wo er neben Alexander Wolf agieren wird. Für das Spiel gegen Marktsteft hofft Daniel Wiedel, dass Timo Geyer wieder fit ist – und dass, unabhängig vom Ergebnis in Cham, die Moral seines Teams noch intakt bleibt.

Bilder