Weniger ist mehr, aber bitte nicht gar nichts. Alle drei Tage zu duschen reicht völlig aus, schont unsere Haut und schützt uns langfristig vor Krankheiten. Der Lockdown war also nicht nur schlecht, denn so mancher saß zwar im gebügelten Oberhemd, aber mit verschlissener Jogginghose und gänzlich ungewaschen in der Zoom-Konferenz und hat über Firmenbilanzen referiert.
Wir vergessen, dass übler Schweißgeruch oft gar nicht von vernachlässigter Hygiene, sondern von falscher Kleidung kommt. Lurex und Polyester sind der Schweißbakterien beste Kumpels. Nicht die Lederhose vom letzten Oktoberfest mieft, sondern die Synthetikfaser des hippen Sport-Shirts, so Adler: „Es gibt Menschen, die tragen den ganzen Winter ihre Fellstiefel barfuß, und da stinkt nichts. Manche Plastikturnschuhe dagegen muffeln nach einem Tag wie die Hölle.“
Wer also die passende Kleidung trägt, der darf beim Waschen sparsamer sein. Gesellschaftlich hochgeschätzt ist der Geruch von Schweiß trotz des No-Bathing-Trends der Stars dennoch nicht. Schlecht riechen, das bekommt auch 2022 oft den sozialen Stempel von „ungepflegt“ aufgedrückt.
Wer die trockene Haut schonen will – immerhin sollen laut Adler 20 Prozent der Hautproblematiken durch falsche Hautpflege selbst zugefügt sein – , der kann mit folgendem Hausmittel nichts verkehrt machen: „Man nimmt 1 Liter Wasser und 2 EL Apfelessig und tupft das dann in die Stinkareale“, erklärt Adler. „Das verbessert den Geruch und baut den Säureschutzmantel auf.“
Wenn Sie ihr Gegenüber immer noch nicht riechen mögen, dann könnte es am Konsum von zu viel Fast Food, Kuhmilch, Zucker, Weißmehl oder Marihuana liegen. All diese Produkte fördern fettige Haut und schlechten Geruch.
Mehr Mut zu weniger Seife ist also nicht immer gut für die Kollegen, aber ganz sicher für die Gesundheit und die Umwelt. Man spart enorm Wasser und somit Geld, und Mikroplastik und Chemikalien aus Duschgel und Co. fließen nicht ins Grundwasser.