Weil ein Marktleuthener bei Selb die Vorfahrt eines Hohenbergers missachtet, erleiden sechs Beteiligte Schleudertrauma. Auf der B303 bei Seußen endet ein Frontalzusammenstoß nach einem Überholmanöver mit zwei Schwerverletzten.
Das ist der Albtraum: Plötzlich schert ein entgegenkommendes Fahrzeug zum Überholen auf die Fahrbahn aus, auf der man selbst unterwegs ist, ohne dass es noch eine Chance gibt, auszuweichen: In Arzberg ist dieser Albtraum am Freitagabend Wirklichkeit geworden. Beide Fahrer, Opfer wie Unfallverursacher, liegen nun schwer verletzt im Krankenhaus.
Ein 48 Jahre alter Mann war am Freitag gegen 20.40 Uhr auf der B 303 Richtung Landesgrenze unterwegs und entschloss sich in kurz vor der Ausfahrt Seußen, einen vor ihm fahrenden Wagen zu überholen. Allerdings bemerkte der 48-Jährige zu spät, dass ihm ein Jeep entgegenkam. Beide Fahrzeuge crashten frontal zusammen, beide Unfallbeteiligten kamen schwer verletzt ins Klinikum. Die Bundesstraße musste kurzfristig komplett gesperrt werden. Die beiden beteiligten Fahrzeuge sind massiv beschädigt und „vermutlich wirtschaftlicher Totalschaden“, schreibt die Polizei. Die Feuerwehr band auslaufende Betriebsstoffe ab.
Den 48-Jährigen erwartet nun eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung. Die Polizei Marktredwitz ist aktuell auf der Suche nach dem Fahrer des Pkws, den der 48-Jährige überholen wollte: „Der Fahrer ist in dem Fall ein wichtiger Zeuge und wird gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Marktredwitz persönlich oder telefonisch unter der Telefonnummer 09231/96760 zu melden.“
Zumindest nicht ganz so schlimm verletzt sind die Beteiligten eines weiteren Unfalls, der am Samstagabend an der Anschlussstelle Selb-West der A 93 passiert ist: Gegen 21 Uhr stießen hier zwei Autos zusammen, weil ein Marktleuthener die Vorfahrt missachtete. Als der 30 Jahre alte Fahrer nach links auf die Autobahn abbog, hatte er einen geradeaus entgegenkommenden Wagen übersehen, den ein 19 Jahre alten Mann aus Hohenberg lenkte. Im Einmündungsbereich kam es zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge.
Der Wagen des Geschädigten wurde gegen mehrere Verkehrszeichen auf der Verkehrsinsel geschleudert. Beide Fahrzeuglenker sowie vier weitere Mitfahrer in beiden Fahrzeugen erlitten der Polizei zufolge Schleuder- und Gurt-Traumata. Vier Betroffene mussten zu weiteren Untersuchung in umliegende Krankenhäuser transportiert werden. Beide Pkw waren nicht mehr fahrbereit; sie wurden abgeschleppt. Den Gesamtsachschaden schätzt die Polizei auf rund 37 000 Euro. Gegen den Unfallverursacher läuft ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung.
