Im Raum Kulmbach: Zahl der Arbeitslosen steigt leicht an

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Der Chef des Arbeitsamtes ist wegen des Zuwachses an Arbeitslosen aber nicht beunruhigt. Die Entwicklung erkläre sich durch die Arbeitszeit, sagt Sebastian Peine. Die Jahresbilanz fällt positiv auf für Kulmbach.

 
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Kulmbach - Im Landkreis Kulmbach sind im Dezember wieder etwas mehr Menschen arbeitslos gewesen als im Vormonat. „Zum Jahresausklang dominierten jahreszeitlich bedingte Einflüsse. Traditionell waren dabei mehr Männer betroffen, da diese eher in witterungsabhängigen Branchen arbeiten“, sagt Agenturchef Sebastian Peine.

Winterpause: Das liegt daran, dass einige Branchen quasi Winterpause machen und sich die Leute deshalb beim Arbeitsamt melden müssen. Betroffen sind insbesondere das Baugewerbe samt Garten- und Landschaftsbau. Auch einige Berufskraftfahrer und Lagerhelfer haben aktuell mehr Zeit. Zudem macht sich Corona in der Tourismusbranche und bei den Freizeiteinrichtungen besonders bemerkbar, teil das Arbeitsamt mit. „Insgesamt hat sich der regionale Arbeitsmarkt zwar verhalten, aber dennoch stabil gezeigt zum Jahresende“, so Peine.

Die meisten Arbeitnehmer hätten die Zusage ihrer Arbeitgeber, im Frühjahr wieder eingestellt zu werden. Oftmals erfolgten bei Außenberufen befristete Vertragsverlängerungen, weil die Arbeiten wegen des milden Winters länger durchgeführt werden konnten, als ursprünglich angenommen.

Vor der Rente: Es hätten sich außerdem einige junge Leute gemeldet, weil sie ihren Schulbesuch oder Aufstiegsfortbildungen abgebrochen haben. Auch wurden Personen für kurze Zeit arbeitslos, weil sie ihre Stelle gewechselt haben und sich der neue Arbeitsvertrag nicht nahtlos an das vorherige Arbeitsverhältnis anschloss.

Auffällig, so die Behörde, waren zahlreiche Meldungen älterer Arbeitnehmer, die die Zeit bis zum Renteneintritt mit Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung überbrücken wollen oder müssen. Weiterhin gab es Arbeitsuchendmeldungen von Angehörigen verschiedener Pflegeberufe, die wegen der ab 15. März geplanten Impfpflicht eine Kündigung ihres Arbeitgebers befürchten oder selbst kündigen wollen.

Im Dezember gingen Anzeigen auf Kurzarbeit für bis zu 215 Beschäftigte ein. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt bei 28 429. Das sind 419 mehr als im Vorjahr und 281 mehr als im Jahr 2019.

Mehr Stellen: Ein Blick auf die Jahresbilanz verrät, dass es im Landkreis Kulmbach über das Jahre 2021 gesehen im Schnitt 1437 Arbeitslose gegeben hat. Das sind 143 weniger als ein Jahr zuvor und auch 63 mehr als im Jahr 2019. Die Arbeitslosenquote betrug im Jahresdurchschnitt 3,5 Prozent (2020: 3,8 Prozent, 2019: 3,3 Prozent). In Unterbeschäftigung waren 1823 Personen, 180 weniger als im Durchschnitt des Jahres 2020 und 30 weniger als 2019. 2198 Stellenmeldungen gingen ein, 338 mehr als im Vorjahr und 229 mehr als zwei Jahre zuvor. Im Bestand waren durchschnittlich 1147 Stellen, 295 mehr als im Jahr 2020 und 270 mehr als ein weiteres Jahr zuvor. red/awu

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