Im Rosenthal-Theater Große Ehre für Selber Sportler

Silke Meier
Nach dem Ehrungsreigen (von links): Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, Laura Stöhr, die stellvertretende Vorsitzende des Stadtsportverbands, Moritz Netzsch, Träger des Sportehrenbriefs, Werner Götzschel, Matthias Herold, Norbert Rix, Christa Pauker und Erwin Ott, Sportehrenurkunde und (dahinter) Marcus Kropf, stellvertretender Vorsitzender und die Vorsitzende des Stadtsportverbands, Ramona Jülke-Miedl (rechts). Foto: Silke Meier

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch würdigt eindrucksvolle Leistungen. Mit dem Sportehrenbrief geht eine besondere Auszeichnung an Moritz Netzsch.

 
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Es ist eine Porzellantafel, handschriftlich gefertigt und mit einem Namen, der weit über die Region hinaus bekannt ist: Moritz Netzsch steht in silberglänzender Schrift auf dem Sportehrenbrief der Stadt Selb. Netzsch wurde damit für seine bisherigen Verdienste um den Eishockeysport in Selb ausgezeichnet. „Vielleicht kommt diese Ehrung zu früh“, sagte er auf der Bühne im Rosenthal-Theater. Er hat die Absicht, weiter in den Trakt am Vorwerk und in die Nachwuchsarbeit zu investieren.

Sportler seit frühester Kindheit

Dem Sport ist Moritz Netzsch seit frühester Kindheit verbunden. Als Jugendlicher war er aktives Mitglied bei TC Selb. Im Winter war er in Vielitz auf dem zugefrorenen Dorfteich zum Eishockeyspielen verabredet. Der „Vielitzer Block“ wechselte 1997 zum damaligen ERC Selb. „Mit den Nachwuchsmannschaften des ERC Selb lehrte der Vielitzer Block die Gegner das Fürchten“, sagte Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch. Ein Highlight während der Zeit beim ERC sei die Reise der Mannschaft in die USA zu Freundschaftsspielen in New York, Washington und Philadelphia gewesen. Als 18-Jähriger ging Netzsch ins Internat in der Schweiz, führte dort seine Mannschaft als Kapitän aufs Eis und gewann zweimal die Schweizer Schulmannschaft. Die Mannschaft der Cambridge University begleitete er als Gastspieler auf einer Reise in die Schweiz. Nach dem Studium nahm Moritz Netzsch als Rallye-Fahrer im Franconia Rally Raid Team an Rennen in Polen, Bulgarien und Tunesien teil. „Aktuell finden die Rallyes in Längenau statt, wenn Familie Netzsch mit den Kindern die Umgebung unsicher macht“, schmunzelte Pötzsch und sagte: „Neben der Arbeit mit der erfolgreichen Netzsch-Gruppe liegt sein absoluter Fokus auf der Entwicklung des Eissport-Standortes in und um die Netzsch-Arena und die Entwicklung im Nachwuchsbereich.“ Erste Meilensteine seien die Eröffnung des neuen Kabinentraktes und die Eröffnung der Event-Lounge mit VIP-Tribüne.

Die Sportehrenurkunden

Mit einer Sportehrenurkunde der Stadt Selb ehrte der Oberbürgermeister dann Christa Pauker, Erwin Ott, Matthias Herold, Norbert Rix und Werner Götzschel. Götzschel begann in Selb-Plößberg mit dem Tischtennis und kümmerte sich nach einem Wechsel zur TS Hutschenreuther als Jugendleiter um den Nachwuchs. Er ist seit über 50 Jahren in den Kreisliga-Meisterschaften aktiv. Im Bayerischen Tischtennis-Verband war er viele Jahre als Oberschiedsrichter tätig und führte als Abteilungsleiter bei der TS Selb das traditionelle Neujahrsturnier. „Die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Turnerschaft hat Werner Götzschel stark geprägt“, betonte Pötzsch.

Ebenfalls aus dem Bereich Tischtennis kommt Norbert Rix. Seit über 50 Jahren spielt er bei der TS Selb. In der damaligen Tischtennishalle im Hutschenreuther-Bad spielte er in der Jugend- und in der Herrenmannschaft. Rix gilt im Tischtennis-Kreis Oberpfalz-Nord als fairer und hilfsbereiter Sportler mit Übungsleiterschein. Er unterstützt auch die Kindersportschule Kiss Hochfranken.

„Kümmerer in allen Lebenslagen“

Im Handball profilierte sich Matthias Herold. Nach der aktiven Laufbahn übernahm er Leitungsaufgaben der damaligen TS Hutschenreuther Selb. Ende der 90er-Jahre hatte sein Team die Vision, in die Bayernliga aufzusteigen und blieb über Jahre in Heimspielen ungeschlagen. „Herold glänzt mit Wissen über andere Vereine und Spieler“, sagte Pötzsch. Zudem sei ihm keine Aufgabe fremd, und er fungiere als „Schiedsrichter, Trainer, Hallensprecher, Getränkeverkäufer und Kümmerer in allen Lebenslagen“. Bei der Fusion mit dem TV Rehau, 2021, habe Herold die Verhandlungen erfolgreich geführt. Pötzsch: „Es sind seine motivierenden, mahnenden und manchmal auch aufrüttelnden Worte, die in der HSV geschätzt und manchmal auch gefürchtet sind. Handball in Selb ist ohne Matthias Herold nicht vorstellbar.“

Seit 62 Jahren ist Erwin Ott Mitglied der Turnerschaft Selb. 1960 begann seine Sportkarriere, ab 1974 spielte er Prellball, trainierte die Turnjugend und wurde Übungs- und Abteilungsleiter im Prellball. Mit ihm nahm die Mannschaft der TS Selb wiederholt erfolgreich an bayerischen und süddeutschen Meisterschaften teil. Seit 20 Jahren nimmt Ott das Deutsche Sportabzeichen ab. Er arbeitet mit Schulen und Vereinen zusammen und begeistert die Menschen am sportlichen Wettkampf. Als Übungsleiter trainierte er wöchentlich die Seniorensportgruppe. 2022 zwang ihn eine längere schwere Erkrankung, kürzer zu treten. „Sein Einsatz und sein Verdienst um den Sport in der Turnerschaft Selb sind unbestritten,“ betonte Pötzsch.

Seit mehr als fünf Jahrzehnten engagiert sich Christa Pauker für die Turnerschaft Selb. Über 20 Jahre war sie Leiterin der Turnabteilung. Als lizenzierte Übungsleiterin nimmt sie seit 1973 an Fortbildungen teil, um die Lizenz zu verlängern. Während ihrer aktiven Zeit gründete sie das Eltern-Kind-Turnen und trainierte Kinder und Jugendliche in der Jahnturnhalle. „Ihre“ Turnerinnen waren erfolgreich auf Gau- und Bezirksebene, holten Bayerische und Deutsche Mehrkampfmeistertitel und wurden mehrfach Bayerische Mannschaftsmeister. Pauker schuf Angebote für Sportlerinnen und Sportler jeden Alters und passend für jedes sportliche Niveau. Pötzsch: „Das Weihnachtsturnen wird bis heute mit Begeisterung und Leidenschaft durchgeführt.“

Die Sportehrennadeln

Insgesamt wurden von Ramona Jülke-Miedl, der Vorsitzenden im Stadtsportverband Selb, und ihren Stellvertretern Marcus Kropf und Laura Stöhr, 43 Sportehrennadel, 61 Sportehrennadeln in Bronze sowie zehn Sportehrenmedaillen in Bronze, sieben in Silber und zwei in Gold verliehen. Sportehrennadeln in Gold gingen an Norbert Vogel vom Schützenclub Einigkeit Buchwald-Längenau und Joel Fandrei vom 1. Billard Club Selb. Fandrei wurde Dritter bei der Deutschen Jugendmeisterschaft Billard Snooker U 18 und tritt vom 7. bis 11. Juli in der Klasse U 17 bei der Snooker-Weltmeisterschaft mit dem Bundeskader der Deutschen Billard-Union in Saudi-Arabien an. Norbert Vogel belegte bei der Deutschen Meisterschaft im 50 Meter Präzision Sportgewehr Kleinkaliber mit offener Visierung den dritten Platz.

Die Sportehrenmedaille in Silber erhielten Sebastian Lux, 1. Billard Club Selb, Jürgen Marx und Klaus Griesbach, SC Buchwald, und an Celine Cicchiello, Magdalena Demjanovicova, Evelyn Haaf und Amelie Kuligowski vom VER Selb. Mit der Sportehrenmedaille in Bronze wurden geehrt: die Mannschaftssport 1. Herren HSV Hochfranken sowie die Einzelsportler vom TS Selb, Leichtathletik, Tobias Fritsch, Fabian Fritsch, Paul Heydmann, Alina Hörl, Timo Mühle, Laura Jungnickl und Nele Ganßmüller; VER Selb, Rollkunstlaufen: Marketa Draska, Nikola Draska, Sophia Gebert, Melina Groh, Rebecca Schmidt, Lena Schörner; SFZ Ottengrüner Heide: Christian Riedl; SC Buchwald: Stefan Steinbruckner.

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