Zum Leihen: Christbaum im Blumentopf
Zu Tannenbäumen mit Wurzelballen im Topf sowie zur Miete gibt es unterschiedliche Ansichten. Umweltverbände kritisieren, dass diese oft nicht den Temperaturwechsel vom Freien ins Wohnzimmer und zurück überlebten. Einige Baumschulen und Gärtnereien reklamieren jedoch für sich, dass dies bei ihnen fast immer gut funktioniere.
Falls man sich einen Baum im Topf kauft oder zur Miete ausleiht, gibt der Naturschutzbund (Nabu) folgende Tipps: Bevor der Weihnachtsbaum ins warme Wohnzimmer umzieht, sollte er sich im Keller oder in der Garage akklimatisieren. Und auch nach dem Auszug müsse der Ballen für einige Zeit vor Frost geschützt werden.
Zum Behalten: Christbaum aus Plastik
Auch zu Plastikbäumen als Alternative herrschen unterschiedliche Ansichten: Der Nabu rät davon ab, schließlich habe man „mit Plastikmüll ja wirklich genug Sorgen“. Die Kunstbäume hätten eine schlechte Klimabilanz, da für Produktion und Transport viel Energie benötigt würden – und dagegen echte Bäume CO2 speicherten, Sauerstoff herstellten, Wasser im Boden bänden und kompostiert werden könnten.
Das Umweltbundesamt äußert sich zurückhaltender: Plastik-Weihnachtsbäume seien nicht pauschal schlechter als echte Bäume, heißt es. Entscheidend sei, wie lange der Baum genutzt werde und wie viele natürliche Weihnachtsbäume eine Plastik-Tanne ersetze, heißt es. Je länger diese halte, desto besser sei sie für die Umweltbilanz.
Zum Beruhigen: Weihnachtsbaum mit Bio-Siegel
Laut dem Umweltbundesamt entstehen Umweltbelastungen bei Weihnachtsbäumen „insbesondere durch den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden sowie durch den Transport zu den Kundinnen und Kunden“. Deshalb rät die Behörde zu Bäumen aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus ökologischen Weihnachtsbaumkulturen. Dann werden keine synthetischen Pestizide und Mineraldünger beim Anbau verwendet.
Immer mehr Baumärkte haben ökologische Bäume im Sortiment. Einen umfassenden Überblick liefert die Waldschutzorganisation Robin Wood. Dort waren für Deutschland zuletzt 1082 Verkaufsstellen für Bäume aus ökologischer Herkunft gelistet sowie 179 Produzenten. Eine Übersicht für die eigene Region findet man unter robinwood.de.
Zum Selbstschlagen: Baum aus dem nächsten Wald
Ein großer Hebel beim Kauf eines Weihnachtsbaums ist der Transport. „Die Strecke mit dem Auto vom Händler zu Ihnen nach Hause kann einer oder der größte Posten in der CO2-Bilanz Ihres Baumes sein“, warnt das Umweltbundesamt. Deshalb sei am besten, den Baum zu Fuß oder mit dem Fahrradanhänger beim Händler um die Ecke abzuholen.
Das Umweltbundesamt rät außerdem dazu, einen Baum zu kaufen, der in der Nähe gewachsen ist. Einige Forstbetriebe und Gärtnereien bieten auch an, den Weihnachtsbaum selbst zu schlagen. Dann weiß man ganz sicher, dass die Transportwege kurz sind. Eine weitere Alternative sind sogenannte Durchforstungsbäume, die unter Strom- oder auf Leitungstrassen wachsen. Diese Tannen und Fichten sind meist unbehandelt und müssen ohnehin gefällt werden. Um einen solchen Baum zu bekommen, muss man beim örtlichen Forstamt nachfragen. Allerdings sei auch dann darauf zu achten, nicht extra mit dem Auto 20 Kilometer in den Wald zu fahren, denn sonst falle die Umweltbilanz wieder negativ aus, mahnt der Nabu.
Tipps für die Region Stuttgart
Christbaum selbst schlagen
Mehrere Gärtnereien und Baumschulen in der Region Stuttgart bieten an, dass man sich seinen Christbaum selbst schlägt. Dazu gehört der Uhlandhof in Hattenhofen (Kreis Göppingen). Zwischen 3. und 23. Dezember können Nadelbäume von bis zu 8 Metern Höhe selbst geschlagen werden. Ebenfalls möglich ist dies bei der Baumschule Wieland in Möglingen (Kreis Göppingen): An den Wochenenden vom Zweiten Advent und Dritten Advent, jeweils von 9 bis 16 Uhr, kann man sich seinen Baum von bis zu 3,50 Metern Höhe aussuchen und selbst schlagen. Auf Wunsch werden diese auch angespitzt und verpackt.
Christbaum zur Miete
Die Gärtnerei und Baumschule in Möglingen (Kreis Ludwigsburg) sagt von sich, dass 95 Prozent ihrer Leih-Weihnachtsbäume die Ausflüge in fremde Wohnzimmer überleben. Nach spätestens drei Wochen kämen sie wieder aus dem Topf auf den Acker, dann dürften sie sich mindestens drei Jahre regenerieren und weiter wachsen, bis sie erneut ausgegraben und verliehen werden. Alexander Häussermann bietet auch Olivenbäume zur Miete an, die sich viel besser in Töpfen halten als Tannen oder Fichten – doch in der Vergangenheit fanden die Menschen das zwar lustig, aber wollten noch keinen Olivenbaum als Christbaum, sagt er. (jub)