Immobilienoffensive Stadt stellt Leerstandsmanagerin vor

red
Katharina Hornfeck Foto: Stadt Hof

Katharina Hornfeck setzt sich künftig in der Stadtverwaltung dafür ein, dass in Leerstände wieder Leben einzieht. Die Stelle der 26-Jährigen ist angesiedelt am Fachbereich Umwelt, Baurecht und Bauordnung.

 
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Hof - Ziel der Stadt Hof ist es, leerstehende Immobilien wieder mit Leben zu füllen. Damit das gelingt, hat die Stadtverwaltung Katharina Hornfeck als Projektbetreuerin im Rahmen der Immobilienoffensive gewinnen können. Nach den ersten Wochen Einarbeitungszeit zieht die Stadt Hof in einer Pressemitteilung eine positive Bilanz.

Auf die Stelle als Leerstandsmanagerin hatte sich Katharina Hornfeck ganz gezielt beworben, ist darin zu lesen. Geboren wurde sie im Landkreis Hof. Nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau schloss sie ihr Studium an der Hochschule Hof zunächst mit dem Bachelor in Betriebswirtschaftslehre ab, im Anschluss daran absolvierte sie ein Masterstudium, in dem sie sich auf Projektmanagement spezialisierte. Danach sammelte sie erste berufliche Erfahrungen und verbrachte jeweils ein halbes Jahr in Budapest und London. „Mich zog es aber wieder in die Heimat zurück“, sagt Hornfeck. „Nach einem Jahr im Ausland habe ich die Vorteile von Hochfranken erkannt, die Großstädte häufig nicht haben.“ Sie arbeitete unter anderem bei der Wirtschaftsregion Hochfranken und ist daher gut in der Region vernetzt. Ihren Dienst bei der Stadt Hof hat die 26-Jährige im Januar angetreten.

„Katharina Hornfeck ist die Richtige für diese Aufgabe“, sagt Oberbürgermeisterin Eva Döhla. „Sie bringt mit, was notwendig ist: Aufgeschlossenheit, Hartnäckigkeit und ein Gespür für den Umgang mit unterschiedlichen Interessenslagen.“

Katharina Hornfeck arbeitet dabei an der Schnittstelle zwischen Bauamt, Wirtschaftsförderung und dem City- und Stadtumbaumanagement. Zu ihren Aufgaben gehört es, leer stehende und sanierungsbedürftige Wohnimmobilien sowie Brach- und Potenzialflächen im Stadtgebiet zu ermitteln und den Bestand zu erfassen. Das umfasst auch die Erhebung technischer und rechtlich relevanter Aspekte. Etwa die Frage, „ob die zukünftige Nutzung eines Gebäudes oder Gebäudeteils an diesem Standort planungsrechtlich überhaupt zulässig ist“, erläutert Bernd Bernhuber, Leiter des Fachbereichs Umwelt, Baurecht und Bauordnung. Bei einer Umnutzung müssen auch baurechtliche Belange geprüft werden, ob zum Beispiel brandschutzrechtliche Anforderungen eingehalten sind oder ob die Standsicherheit gewährleistet ist. „Auch denkmalschutzrechtliche Belange oder die Lage in einem Sanierungsgebiet können relevant sein“, weiß Katharina Hornfeck. Daher ist Hornfecks Stelle in seinem Fachbereich angesiedelt.

„Ziel der Stadt Hof ist es, eine lebendige Innenstadt zu gestalten. Dazu gehört es auch, leer stehende Wohngebäude mit erdgeschossigen Ladengeschäften in attraktive Anziehungspunkte zu verwandeln“, erläutert Bernd Bernhuber. Katharina Hornfecks Herangehensweise ist pragmatisch: „Was es momentan in Hof nicht gibt, kann man herbeiführen.“

Wichtig sei es, Kontakte zwischen Kaufinteressenten und Eigentümern herzustellen sowie Sanierungserstberatungsgutscheine bei sanierungs- und förderwürdigen Objekten zu vergeben. Um die Anzahl von Leerständen zu reduzieren, wird die Stadt Hof daher als weitere Maßnahme die Beratung von Immobilieneigentümern, Architekten und Investoren intensivieren. Die neue Projektbetreuerin ist innerhalb der Verwaltung erste Ansprechpartnerin für Fördermöglichkeiten. „Wir stellen Kontakte zu den zuständigen Stellen hinsichtlich etwaiger Fördermöglichkeiten und Nutzungskonzepte her, wie zum Beispiel gewerblich genutzte Räume in Wohnungen umgewandelt werden können und umgekehrt“, sagt Katharina Hornfeck.

Geplant sind außerdem unterschiedliche Informationsmöglichkeiten für Bauinteressenten. Sobald es die Corona-Pandemie wieder zulässt, wird zum Beispiel „Haus und Hof“, die von Stadt und Landkreis Hof gemeinsam initiierte regelmäßige Vortragsreihe für Immobilienbesitzer, Bauherren und interessierte Bürger rund um die Themen Bau, Sanierung und Fördermöglichkeiten, wieder fortgesetzt. In Hornfecks Aufgabengebiet fällt auch die gemeinsame Erarbeitung von einheitlichen Broschüren und Infomaterial zu allgemeinen Sanierungen und Baumaßnahmen. Auf ihrer persönlichen Agenda stehen zudem der Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen und Landkreisen sowie die Betreuung und kontinuierliche inhaltliche Pflege der digitalen Immobilienbörse der Stadt Hof.

„Leerstehende Wohnimmobilien und gegebenenfalls darin integrierte, gewerblich genutzte Ladengeschäfte wieder mit Leben zu füllen ist ein Prozess, der Zeit benötigt“, sagt Bernd Bernhuber. „Das funktioniert nicht von einem Tag auf den anderen.“ Der neuen Kollegin ist es bereits gelungen, während der noch andauernden Einarbeitungszeit erste Vermittlungserfolge zu erzielen und wichtige Kontakte innerhalb und außerhalb der Verwaltung herzustellen.

In seinem Fachbereich hat, sagt Bernd Bernhuber, ein Generationswechsel stattgefunden. Gleichzeitig profitiert der Fachbereich von dieser gemischten Altersstruktur im Team: „Die Jungen wollen im Zusammenspiel mit den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen etwas bewegen.“

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