Dessen Team hat im Dezember und Januar rund 40 Menschen bis zum Tod begleitet „und dabei Herausragendes geleistet“, hieß es in der Verbandsversammlung. Die Entscheidung, die Station vorübergehend zu schließen, sie niemanden leichtgefallen. Wann sich das ändert, ist noch völlig offen: „Auch wenn sich alle einig sind, die Palliativstation baldmöglichst wieder in Betrieb zu nehmen, ist es nicht möglich, einen Termin dafür zu benennen. Das Personal wird weiterhin auf der Corona-Station benötigt, weil sich die Pandemie-Lage noch immer nicht entspannt hat. Die Patienten sind im Durchschnitt jetzt deutlich jünger, die Verläufe nicht weniger schwer“, sagt Brigitte Angermann.
Palliativpatienten aus anderen Bereichen werden derzeit in den für sie zuständigen Fachabteilungen betreut. Dort stehe onkologisch und palliativmedizinisch aus- und weitergebildetes Personal zur Verfügung. Die Betreuung von Palliativpatienten ist in den Fachbereichen keineswegs neu. Schon immer wurden solche Patienten auch unmittelbar in den für sie zuständigen Fachbereichen behandelt. Selbstverständlich sie es – wenn auch mit einigem Aufwand – auch in Pandemie-Zeiten dort möglich, sterbende Menschen zu besuchen, betont das Klinikum. Gleiches gelte für die Corona-Stationen. Die Pandemie hat darüber hinaus auch die Entscheidungen vieler schwerstkranker und sterbender Menschen beeinflusst. Aus dem SAPV-Team Bayreuth (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung), das Patienten aus dem Landkreis mit betreut, wird berichtet, dass viele Sterbende lieber im Kreis ihrer Familie bleiben, um sicher zu gehen, dass sie jederzeit ihre Angehörigen um sich haben können und nehmen ärztliche und pflegerische Unterstützung ambulant in Anspruch.
„Dass die Leistungen unserer Palliativstation dennoch vermisst werden, ist uns bewusst. Wir nehmen die Anregungen unter anderem aus dem Hospizverein, dessen geschulte Mitarbeiter sich über viele Jahre ehrenamtlich und mit größtem Einsatz für schwerstkranke und sterbende Menschen engagieren, sehr ernst.“ Auch deshalb wolle man die Station umgehend wieder öffnen, „ sobald die Lage es wieder zulässt,“ betont Brigitte Angermann. red