In Marktredwitz Lebenshilfe baut eine neue Schule

Herbert Scharf
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Das jetzige Schulgebäude am Lebenshilfeweg in Marktredwitz wird nicht renoviert, sondern abgerissen. Aber erst, wenn das neue Gebäude daneben bezugsfertig ist.

 
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– Während der Werkstatt-Neubau in Arzberg, in dem 35 psychisch Behinderte arbeiten können, kur vor der Vollendung steht, plant die Lebenshilfe Fichtelgebirge schon weitere Gebäude. Oberbürgermeister Oliver Weigel, Vorsitzender des Vereins, sprach bei der Jahreshauptversammlung von einem „wirtschaftlich gesunden Unternehmen“. Und dieses Unternehmen hat in den kommenden Jahren einiges vor: So habe die Regierung von Oberfranken grünes Licht für einen Neubau der Marktredwitzer Lebenshilfeschule gegeben, erklärte der Vorsitzende. Denn die ursprünglichen Pläne für eine Renovierung hätten sich als unwirtschaftlich erwiesen.

Auch Wohnheime veraltet

Der Neubau entsteht neben dem jetzigen Gebäude. Erst nach der Fertigstellung sollen die Abrissarbeiten beginnen. Im Februar des kommenden Jahres will man mit den Planungen beginnen, wenn die Lebenshilfe einen Architekten gefunden hat.

Weitere Bauarbeiten werden anschließend ebenfalls fällig, weil auch die Wohnsituation der Behinderten in der Lebenshilfe verbessert werden muss. Die jetzigen Wohnheime in der Marktredwitzer Zeppelinstraße und im Schafbrunnenweg entsprechen nicht mehr den Ansprüchen des neuen Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes. Bis zum Jahr 2031 müssen hier auch neue Angebote geschaffen werden.

Fast 600 Behinderte betreut

Zunächst berichteten Weigel und Geschäftsführerin Susanne Hilpert über die beiden Jahre 2020 und 2021. Danach zählt der Verein derzeit 218 Mitglieder. Er betreibe acht Einrichtungen, in denen 182 Mitarbeiter fast 600 behinderte Menschen betreuen. Mit dem Bau des Wohnheims in Arzberg sei man auf der Zielgeraden.

Ein gutes Bild von den wirtschaftlichen Verhältnissen der Lebenshilfe zeichnete Weigel in seinen Berichten über die Jahresabschlüsse. So habe das Vermögen der Lebenshilfe im vergangenen Jahr rund 25 Millionen Euro betragen. Im Jahr 2021 habe es sogar einen Überschuss von 481 000 Euro gegeben. Die Höhe der Gehälter und Löhne hätten sich im vergangenen Jahr um vier Prozent erhöht und beliefen sich insgesamt auf 5,1 Millionen Euro. Als Kassenprüfer wurden die beiden Bürgermeister Jürgen Hoffmann, Schirnding, und Helmut Voit aus Nagel wiedergewählt. Petra Burger, Geschäftsführerin des Vereins Offene Hilfen im Fichtelgebirge, wünscht sich künftig wieder mehr Inklusion bei den Behinderten. Diese sei während der Pandemie großenteils eingestellt worden.

25-Millionen-Euro-Bilanz

Abschließend warb Oberbürgermeister Weigel für eine Änderung in der Satzung der Lebenshilfe. Immerhin handle es sich bei der Vereinigung inzwischen um ein soziales wirtschaftliches Unternehmen mit einer 25-Millionen-Euro-Bilanz und fast 200 Mitarbeitern. Da sollte man auch die Satzung angleichen, wie es viele Lebenshilfevereinigungen in Bayern schon getan hätten.

Nach der neuen Satzung soll Geschäftsführerin Susanne Hilpert enger als bisher in den Vorstand eingebunden werden und mehr Verantwortung übernehmen. Beschlossen wurde allerdings noch nichts. Die Satzungsänderung soll vorher noch bei einer eigenen Veranstaltung vorgestellt und diskutiert werden.

Mit einer netten Geste, dem Überreichen von Blumensträußen, dankten der Vorsitzende und die Geschäftsführerin den Abteilungsleiterinnen und -leitern für ihr Engagement. Moderiert hat die Mitgliederversammlung Christoph Beck.

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