In Schönwald EJF übernimmt Kindergarten

Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk übernimmt die Trägerschaft des evangelischen Kindergartens „Unterm Himmelszelt“ in Schönwald. Foto: /Andreas Godawa

Die Stadt Schönwald und der Landkreis geben am Dienstagnachmittag die Entscheidung bekannt. Grund sind organisatorische und pädagogische Defizite.

 
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Die Betreuung im Kinderhaus „Unterm Himmelszelt“ in Schönwald ist gesichert: Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF gAG) übernimmt die Trägerschaft. Das teilen am Dienstagnachmittag die Stadt Schönwald und das Landratsamt Wunsiedel mit.

Die Familien, deren Kinder im Kinderhaus „Unterm Himmelszelt“ in Schönwald betreut werden, können aufatmen, heißt es in der Mitteilung. „Für die Einrichtung wurde mit der EJF ein neuer Träger gefunden, der die Betreuung der Kinder sicherstellen wird. Der Trägerwechsel ist zum 1. Oktober vorgesehen; für den September wird übergangsweise bereits eine Betreuung angeboten werden“, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung.

„Wir sind sehr froh, so schnell eine so gute Lösung für unsere Familien gefunden zu haben“, freut sich Bürgermeister Klaus Jaschke. „Es geht darum, Eltern und Personal nachhaltige Perspektiven zu geben. Ich danke allen, die dabei mitgeholfen haben und mithelfen.“ Möglich werde dieser Schritt auch durch einen entsprechenden Beschluss des evangelischen Kirchenvorstands als Eigentümer des Gebäudes und des Grundstückes. „Wir sind sehr froh, mit dem EJF einen verlässlichen Partner für die Kinderbetreuung an unserer Seite zu wissen.“

Verbot für Diakonieverein

Nötig wurde die Neuorganisation, weil die Kindergartenaufsicht des Landratsamtes Wunsiedel dem bisherigen Träger des Kinderhauses, dem Evangelischen Diakonieverein Schönwald, den weiteren Betrieb mit Wirkung zum 1. September untersagt hatte. Auslöser dafür war eine Reihe von Vorfällen, die sowohl „organisatorische als auch pädagogische Defizite in der Einrichtung“ offenbart hatten, heißt es in der Mitteilung.

„Für uns als Aufsichtsbehörde steht bei jeder Entscheidung das Wohl der Kinder und der Familien an erster Stelle“, erklärt Landrat Peter Berek. „Aus diesem Grund ist es unsere Pflicht, die notwendigen Maßnahmen zu treffen. Gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Jaschke habe ich heute alle Familien, deren Kinder im Kinderhaus Schönwald betreut werden, über den Trägerwechsel und seine Hintergründe informiert. Der Kontakt zu den Eltern, die sich in den vergangenen Tagen sicher große Sorgen um die Zukunft der Betreuung ihrer Kinder gemacht haben, ist uns beiden sehr wichtig. Ich bin selbst vierfacher Familienvater – ich kann mich in die Situation der betroffenen Familien gut hineinversetzen.“

Langfristige Lösungen

Wie Jaschke und Berek schreiben, hätten sie sich vor diesem Hintergrund ganz bewusst dazu entschieden, vor der Abgabe öffentlichkeitswirksamer Erklärungen zunächst genau die Zukunftsperspektiven zu sondieren. Die Situation sei für alle Beteiligten in besonderem Maße herausfordernd gewesen. Man habe man nicht nur schnelle Lösungen finden müssen, sondern zum Wohle der Kinder und ihrer Familien auch langfristig tragfähige Lösungen, erklären Landrat Peter Berek und Bürgermeister Klaus Jaschke übereinstimmend.

Gerade, weil beide die Sorge der betroffenen Eltern so gut nachvollziehen könnten, sei es ihnen ein Anliegen gewesen, nicht pauschale Informationen weiterzugeben, die Stunden später vielleicht schon nicht mehr aktuell gewesen wären. Gerüchte und Mutmaßungen hätten aus Sicht von Berek und Jaschke nur zu einer noch größeren Belastung der Betroffenen geführt, heißt es in der Mitteilung.

Für den nahtlosen Weiterbetrieb des Kinderhauses werden nun umgehend die Gespräche mit dem Personal des Kinderhauses aufgenommen und möglicherweise einzelne Stellen ausgeschrieben.

Weitere Informationen folgen. red

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