Freundschaftswochen vor dem Start

In drei Wochen fällt der Startschuss: Mit einem Staatsempfang am 19. Mai, der „Tschechischen Meile“ beim Bürgerfest am 20. Mai sowie den Licht- und Videoinstallationen am Grafenmühlweiher und dem Park der Geschichte „Kaplan/ka“ beginnen die wohl abwechslungsreichsten zwölf Wochen in der jüngeren Geschichte der Grenzregion Bayern-Böhmen. Am Dienstag hat das Team der Ausführungsgesellschaft Selb 2023 den Besuchern schon einmal den Mund wässrig gemacht: Im Rosenthal-Theater stellten die Geschäftsführer Pablo Schindelmann und Elisabeth Leurs zusammen mit ihrem Team ihre ganz persönlichen Highlights des Programms vor. Das Ziel dieser einzigartigen grenzüberschreitenden Wochen unter dem Motto „Gemeinsam. Chancen. Gestalten.“ formulierte Schindelmann als Einladung: „Wir bauen die Brücken. Die Akteure sind dann unsere Besucher.“

Aber nicht nur das Team der Freundschaftswochen freut sich sichtlich auf den Start, auch Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch ließ keinen Zweifel daran, dass die Freundschaftswochen ein Glücksfall für die Stadt sind. Und er stimmte der Moderatorin des Abends, Annelie Faber, uneingeschränkt zu: Selb ist nicht nur Gastgeber der Freundschaftswochen, sondern schon jetzt einer der Gewinner. Faber hatte bei der Begrüßung darauf verwiesen, dass bereits über acht Millionen Euro an Fördermitteln geflossen sind.

Starkes Team

Pötzsch sprach am Dienstag von einem guten Tag, einem Tag der Freude. Er erinnerte an das Jahr 2014, in dem die bayerische Staatsregierung der Stadt Selb dieses besondere Veranstaltungsformat zugesagt hatte – das Versprechen gab der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer ebenfalls im Rosenthal-Theater. Pötzsch dankte dem starken Team, das sich aus Mitarbeitern der beteiligten Ministerien, der Selb 2023 gGmbH sowie der Stadt zusammensetzt. In sehr vielen Arbeitsstunden habe man das politische Versprechen nun umgesetzt.

Die investiven Maßnahmen seien nun zum Großteil erledigt, das Sahnehäubchen seien nun die vielen Veranstaltungen in den kommenden zwölf Wochen. „Und wir werden die Besucher mit einem großen Blumenstrauß begrüßen.“ Die ganze Region sei dankbar, die gemeinsame und grenzüberschreitende Idee jetzt leben zu können. „Wir arbeiten gerne mit unseren Freunden in Tschechien zusammen“, sagte Pötzsch. „Wir sind überzeugte Europäer, die grenzüberschreitend arbeiten und agieren.“ Es sei schön, dass man mit den Freundschaftswochen die Zukunft gestalten könne: „Wir freuen uns auf die nächsten Wochen.“

Grenzen überwinden

Auf die Baumaßnahmen gingen auch Leurs und Schindelmann noch einmal ein, denn auch die Investitionen trügen dazu bei, Verbindungen herzustellen und Grenzen zu überwinden. Leurs erinnerte an den Neugestaltung des Grafenmühlweihers und des Rosenthal-Parks sowie die Renaturierung des Selbbaches zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt. Ziel aller Maßnahmen sei natürlich, Begegnungen zu schaffen, damit sich die Nachbarn näher kommen. Und auch für Schindelmann geht es – neben den gemeinsamen Feiern – vor allem darum, die jeweiligen Nachbarn zu entdecken: „Machen wir uns gemeinsam auf die Reise.“

Auf der Bühne des Rosenthal-Theaters stellten die einzelnen Teammitglieder dann ihre persönlichen Highlights vor.

Die Illumination am Grafenmühlweiher am 26. Juni und die Illumination des Kaplan/ka-Parkes in Asch am 27. Juni stellte Elisabeth Leurs vor: Bei den Licht- und Videoinstallationen könne man in die gemeinsame Geschichte und Kultur von Selb und Aš eintauchen. Sie sollen ein leuchtendes Signal für die bayerisch-tschechischen Beziehungen setzen. Das Programm dieser „Vernissage“ beginnt jeweils ab 20 Uhr. Für Verpflegung ist gesorgt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, die Licht- und Videoinstallationen sind ab etwa 21.30 Uhr bis Mitternacht zu bestaunen. Auch das Open-Air-Konzert „Dancing Friends“ am 22. Juli mit der Sängerin Leony rief Leurs in Erinnerung.

Bohemian Marching Band

Auf die „Tschechische Meile“ beim Bürgerfest am 20. Mai machte Ilona Podzemská neugierig. Geboten werden dabei auf dem Gerberplatz Kleinkunst und Aktionen aus Tschechien, Straßenmusik und einen Mitmach-Akrobatik-Zirkus. Das Musikprogramm bereichert die Bohemian Marching Band aus Sokolov.

Der Freundschaftslauf von Selb nach Asch am 2. Juni sowie das große Sportwochenende am 3. und 4. Juni hob Monika Uhle ganz besonders hervor: Unter dem Motto „Sport ohne Grenzen“ erwarte die Besucher im Rosenthal-Park ein Spiel- und Sportprogramm, das regionale Sportvereine aus Bayern und Tschechien an 23 Stationen gestalten. Zudem spielt am 3. Juni die Band „Selbcontrol“. Ein weiterer Favorit von Monika Uhle ist die Freundschaftstafel am 29. Juli. Dabei wird in der Selber Innenstadt für die Bürger aus Selb und Asch eine lange Tafel aufgebaut, an der jeder Platz nehmen kann. Diese Veranstaltung passt dann auch zu der Selber Schlemmernacht, die am gleichen Tag stattfindet.

Begegnungsfest

Das Begegnungsfest in Pomezi am 18. Juni ist Eliška Bilgi ein besonderes Anliegen. Dort kann man sich begegnen, die Kirche St. Jacobus und das Rathaus besichtigen und den Klängen des Chorus Egrensis aus Asch und der Svejk-Band aus Pilsen lauschen.

Das Konzert der Bamberger Symphoniker am 21. Juli in Selb sowie die Europatage der Musik am 23. und 24 Juni stellte Pablo Schindelmann in den Vordergrund. Zu den Europatagen werden rund 800 Musiker aus Bayern und Tschechien erwartet. Zudem warb Schindelmann für die vielen Vorträge, Ausflugsfahrten und Filme, die während der Freundschaftswochen gezeigt werden.

Auf die Frage, worauf sich das Team am meisten freut, fand Monika Uhle die treffende Antwort: „Auf die strahlenden Gesichter der Besucher.“

Das Programm

Per Post
Zwar lag der ausführliche Programmflyer am Dienstag im Theater noch nicht vor, allerdings lässt er nicht mehr lange auf sich warten. Die fertigen Programmhefte werden per Post an die Haushalte verschickt – und zwar in der ganzen Region beiderseits der Grenze.

Weitere Infos
Details zum Programm findet man unter www.freundschaftswochen2023.eu