Eindeutig Stellung bezog Willi Neupert (CSU), selbst Landwirt. Seit Jahren werde er nicht müde, für die Landwirtschaft zu sprechen, und deswegen lehne er die PV-Anlage ab: „Nicht hier und nicht auf wertvollem Ackerland.“ PV-Anlagen solle man eher auf Dächern installieren.
5000 LKW-Ladungen
Täglich gehen nach Neuperts Worten 54 Hektar landwirtschaftliche Fläche verloren, das entspreche 350 Tonnen Getreide. „Das sind aufs Jahr gerechnet 5000 Lkw-Ladungen.“ Andere, die vielleicht an solchen Freiflächen-Anlagen verdienten, seien eventuell anderer Meinung. Für ihn stehe fest: „Nicht auf Ackerland.“
Anneliese Schade (Aktive Bürger) stimmte Neupert uneingeschränkt zu. Sie könne eine solche Anlage auf wertvollen Flächen nicht mit ihrem Gewissen vereinen. Eher sollten PV-Anlagen auf Neubauten verpflichtend werden.
Walter Wejmelka (SPD) sagte, seine Fraktion habe sich in der Vergangenheit in der Regel offen für Erneuerbare Energien gezeigt. Einen Neubau auf intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen „können wir in der aktuellen Situation nicht bringen“.
Auch Roland Schneider (Freie Wähler Selb) schloss sich dem an. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Getreideknappheit in Folge des Ukraine-Krieges dürfe man landwirtschaftliche Flächen nicht „verbrennen“.
Dritter Bürgermeister Klaus von Stetten, der die Sitzung leitete, wies darauf hin, dass die Stadt Selb in Sachen Erneuerbare Energien mit Wasserkraft, Windparks und Biogasanlagen gut aufgestellt sei. Einstimmig lehnte der Ferienausschuss die Ausweisung eines Sondergebietes und die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens ab.