In Sellanger Naturschützer feiern Atomausstieg

Atomausstiegsparty am Windrad in Sellanger (von links): Wolfgang Degelmann (Geschäftsführer BN Hof), Anna Degelmann (Bundesverband Windenergie), Ulrich Scharfenberg (Vorsitzender BN Hof) Foto:  

Am Windrad in Sellanger bei Selbitz haben Mitglieder des Bundes Naturschutz und des Bundesverbandes Energie am Samstag das Ende der Atomkraft gefeiert. Sie rechnen die tatsächlichen Kosten des Atomstroms vor.

 
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Seit dem 15. April lebt Deutschland in einem Land ohne Atomkraft. „Ein Land, das jetzt voll auf erneuerbare Energien setzt“, sagte der BN-Kreisvorsitzende Ulrich Scharfenberg auf dem gemeinsamen Atom-Ausstiegsfest und gleichzeitigen Erneuerbare-Energien-Einstiegsfest der BN-Kreisgruppe Hof und dem Bundesverband Windenergie in Sellanger. Dort bei Selbitz steht das erste Bürger-Windrad Bayerns. Das Windrad in Selbitz wurde vom BN Hof geplant, gebaut und ging 1996 ans Netz. Seit 27 Jahren produziert es zuverlässig Strom. Dies war gleichzeitig der Startschuss für den Ausbau der Windenergie im Landkreis Hof. „Dieser nimmt mit inzwischen 113 Windkraftanlagen die Vorreiterrolle in Sachen Windenergie in ganz Bayern ein,“ ergänzte Scharfenberg.

„Hier in Selbitz wird Strom für acht Cent pro Kilowattstunde produziert“, rechnete Anna Degelmann im Namen des Bundesverbands Windenergie vor. „2011 hat der wissenschaftliche Dienst des Bundestages die gesamtgesellschaftlichen Stromkosten inklusive der Subventionen und möglichen Umweltschäden verglichen. Hierbei war Strom aus Atomkraft mit 37,8 Cent pro Kilowattstunde absolut am teuersten. Darum ist Strom aus Atom nicht billig, wie immer wieder behauptet wird.“ „Wir wollten hier vor Ort aktiv zeigen, dass die Energiewende möglich ist. 110 Bürger ließen mit ihrer finanziellen Beteiligung das Windrad in Sellanger Wirklichkeit werden“, sagte Wolfgang Degelmann, Geschäftsführer der BN Kreisgruppe Hof. „Damit haben wir gezeigt, dass wir selbst aktiv die Energie der Zukunft gestalten können.“ „Volkswirtschaftlich haben zwei Generationen von der Atomkraft profitiert. Die Endlagerung der hochradioaktiven Abfälle betrifft das Leben von mehr als 33 Tausend Generationen,“ schloss Scharfenberg. Zur Feier gab es Musik von Gery Gerspitzer. Für das leibliche Wohl sorgte die Landmetzgerei Strobel.

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