Engagierter Bürger
Und hier stellt sein Nachfolger als Vereinsvorsitzender Friedrich richtig: „Der Kultur und Kunstverein Tröstau hat keine Forderung nach Kunst im Dorfstodl erhoben.“ Überhaupt habe der Verein zum neuen Dorfstodl bisher keine Position bezogen, auch wenn dies im Ort und nach außen oft so dargestellt werde. Viel mehr habe sich Wolfgang Hermann als Privatperson mit der Bürgerinitiative Zukunft (BI) Tröstau bei den Arbeiten am Haumann-Areal engagiert. Als kulturell engagierter Tröstauer Bürger hat er den Antrag gestellt, „im Rahmen des Städtebauprozesses die Regelungen zu ,Kunst am Bau’ zu berücksichtigen“, so Friedrich.
Mit seinem Antrag möchte Hermann erreichen, dass geprüft wird, ob und wie den gesetzlichen Vorgaben zu Kunst am Bau im Zusammenhang mit dem Haumann-Projekt entsprochen werden kann und mögliche Fördermittel aktiviert werden können, um ein einmaliges Kunstobjekt mit Bezug zum ehemaligen Haumann Sägewerk zu schaffen, ähnlich wie dies auch beim Leupoldsdorfer Schloss geschehen ist. Laut Auskunft der zuständigen Behörden wären ein bis zwei Prozent der Bausumme dafür zu verwenden.
Historische Reste
Dazu habe er sich historische Reste des Sägewerks von der Gemeinde sichern lassen. Diese könnten als Material in die Gestaltung eines Projekts „Kunst am Bau“ einfließen. Er stelle diese Materialien gerne zur Verfügung. Dabei solle eventuell der Stahlbildhauer Clemens Hutter mit einbezogen werden. Gespräche mit Architekten und dem Künstler seien bereits in Vorbereitung. Dabei soll eruiert werden, was machbar und vor allem was finanzierbar sei.
Ein positives Fazit seiner ersten Monate im Amt als Vorsitzender des Vereins zieht Thomas Friedrich. Obwohl seine Frau aus der Gegend komme, seien sie per Zufall in Tröstau gelandet. „Wir sind glücklich hier. Einen so kleinen Ort, wo so viel los ist, findet man nicht so leicht.“ Und auch der Landrat gebe eine positive Linie vor und sei offen für Kunst und Kultur. Mit der Kunstkirchweih sei ein echtes Markenzeichen geschaffen worden. Andere Orte müssten dafür viel Geld in die Hand nehmen, um Marketing zu betreiben. In der Gemeinde und im Landkreis könne man stolz sein, dass mit der Kunstkirchweih so viele Leute nach Tröstau gelockt würden.
Im nächsten Jahr ist turnusgemäß die Wortkirchweih an der Reihe. Geplant sind weitere Veranstaltungen, eventuell auch wieder eine alternative Adventslesung.