Informationstour Auf dem Weg zum Zukunftsort

Sabrina Kaestner, Markus Bauernfeind und Jens Büttner haben sich Modellkommunen angesehen. Foto: pr.

Leerstandsmanagement mal anders: Marktleuthen und Kirchenlamitz sind die ersten bayerischen Modellkommunen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Alten Gebäuden neues Leben einzuhauchen – vor dieser Herausforderung stehen viele Kommunen, nicht nur im Landkreis Wunsiedel. Wie es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt heißt, haben sich Verantwortliche jetzt Ideen geholt und sich von in anderen Orten umgesetzten Projekten inspirieren lassen.

Als erster Landkreis in Bayern ist der Landkreis Wunsiedel Teil des Netzwerks „Zukunftsorte“; als Modellkommunen für die Teilnahme an diesem Projekt haben sich Marktleuthen und Kirchenlamitz erfolgreich ins Spiel gebracht. Das Netzwerk richtet sich an Kommunen wie an Privatpersonen und versucht, anhand von gelungenen Beispielen zu inspirieren, neue Denkanstöße zu geben und Mut zum Anpacken zu machen.

Neun Stationen an drei Tagen

Bei einer dreitägigen Info-Tour haben die Marktleuthener Bürgermeisterin Sabrina Kaestner und ihr Kirchenlamitzer Amtskollege Jens Büttner gemeinsam mit dem Leerstandsmanager des Landkreises, Markus Bauernfeind, erfolgreiche Zukunftsorte besucht. An neun Stationen, darunter Bad Belzig, Luckenwalde oder Angermünde besichtigten sie ehemalige Leerstände und erarbeitete in verschiedenen Workshops den kreative Umgang mit alten Gebäuden. Die erfolgreichen Neunutzungen reichten dabei von Co-Working-Plätzen – der Kombination von Wohnen, Arbeiten und kulturellem Angebot – bis hin zur Nachnutzung von Industriebrachen, Kreativprojekten und alternativen genossenschaftlichen Wohnformen.

Bürgermeisterin Sabrina Kaestner: „Die Zukunftsorte zu sehen und die Menschen kennenzulernen, die diese Orte wiederbelebt haben, war wirklich beeindruckend und inspirierend. So unterschiedlich all die besuchten Zukunftsorte sind, eines eint sie alle: Sie sind zu Begegnungsorten, teilweise sogar zu neuen Ortsmittelpunkten geworden. Das hat mir sehr deutlich das enorme Potenzial einer gemeinwohlorientierten Leerstandsentwicklung gezeigt.“ Das unterstreicht auch Bürgermeister Jens Büttner: „Ich bin dankbar für die Initiative des Landkreises Wunsiedel im Kommunen-Netzwerk ,Zukunftsorte’ mitzuwirken. Besonders inspirierend war der Austausch mit den vielen kreativen und engagierten Menschen, die aus Leerständen gemeinwohlorientierte Begegnungsorte geschaffen haben. Eine Aussage die hängen blieb: Kultur ist ein Motor für Stadtentwicklung.“

„Gemeinwohlorientierte Bestandsentwicklung”

Das Netzwerk soll so entwickelt und nachhaltig aufgebaut werden, dass es nach Projektende dauerhaft weitergeführt werden kann, sich stetig vergrößert und somit das wachsende Wissen zum Thema „gemeinwohlorientierte Bestandsentwicklung” an viele deutsche Kommunen ländlicher Räume weitergeben kann. Genau das wäre auch ein Wunsch des Leerstandsmanagers, der in der Praxis noch oft Vorbehalte gegenüber Investitionen in bestehende Gebäude spürt. Bauernfeind: „Der Mut und die Zielstrebigkeit der Menschen, auch vermeintlich unmögliche Projekte anzugehen und erfolgreich zu machen, haben mich wirklich beeindruckt. Davon können wir alle lernen." - https://zukunftsorte.land

Autor

Bilder