Innenstadt Kulmbach „Radweg“ ist weg – und bleibt weg

Ortstermin am Kressenstein. Foto: Stadt Kulmbach

Seit kurzem versperrt ein Verkehrsschild den Radfahrern in der Innenstadt den Weg. Die sind verärgert, weil sie auf die Straße ausweichen müssen. Daran wird sich auch nichts ändern.

 
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Mit einer veränderten Beschilderung sowie Markierungen auf der Fahrbahn reagiert die Stadt Kulmbach auf die Situation am Kressenstein. Dort hatten Radfahrer in der Vergangenheit auf einem Streifen neben der Straße fahren können. Seit kurzem aber versperrt ein Verkehrsschild diesen Weg in Richtung Innenstadt. Viele Radfahrer sind verärgert – auch deshalb, weil viele Autofahrer dort schneller als mit Tempo 30 unterwegs sind.

Bei einem Ortstermin mit Oberbürgermeister Ingo Lehmann, den Stadträten Dagmar Keis-Lechner, Dieter Hägele und Michael Pfitzner, Vertretern von Stadt und Polizei und Anwohnern, war der Wunsch allgegenwärtig, die Situation zu verbessern. Ingo Wolfgramm, Leiter der Planungs- und Bauabteilung der Stadt, verwies darauf, dass es sich beim Kressenstein um eine Tempo-30-Zone handelt. „Dort ist die Anlage eines separaten Radweges rechtlich nicht zulässig“, sagte er. Deswegen habe man die Schilder, die einen separaten Radweg ausgewiesen hatten, entfernen müssen. Wie in allen Tempo-30-Zonen dürfen Radfahrer nun also die Fahrbahn benutzen. Man könnte auch sagen: Angesichts fehlender Alternativen muss er das tun.

Würden sich alle an die Regeln halten, wäre die Gefahr überschaubar. Weil nämlich die Fahrbahnbreite so gering ausfällt, dürfen Radfahrer hier nicht überholt werden. Der Mindestabstand liegt innerstädtisch bei eineinhalb Metern. „Der Kfz-Verkehr muss hinter dem Fahrrad fahren“, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Um auf den Radverkehr auf der Fahrbahn aufmerksam zu machen, habe man nun aber Radverkehrssymbole auf der Straße anbringen lassen.

Die Abgrenzung des ursprünglichen Radweges mittels Absperrbake sei noch ein Provisorium. Geplant ist, Grünstreifen und Bordstein dort zu verlängern. Dann werde die Wegeführung noch deutlicher klarer erkennbar, so die Hoffnung im Rathaus.

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