Wenn es irgendwo in den eigenen vier Wänden wuselt, dann sorgt das bisweilen für Ekel. Derzeit finden viele in ihrer Wohnung Silberfischchen, die oft kaum größer sind als eine Centmünze.
Krabbeltierchen in den eigenen vier Wänden – will niemand, kommt aber vor. Auch Silberfischchen finden sich immer wieder in Wohnungen und Häusern. Woher kommen sie?
Wenn es irgendwo in den eigenen vier Wänden wuselt, dann sorgt das bisweilen für Ekel. Derzeit finden viele in ihrer Wohnung Silberfischchen, die oft kaum größer sind als eine Centmünze.
Silberfischchen (Lepisma saccharina) oder „Silberfische“ gehören zu den Urinsekten. Sie sind flügellos und haben einen silbergrauen bis schwarzbraunen, sich nach hinten verjüngenden Körper. Auffällig ist die oft silbrige bis perlmuttfarbene Schuppung. Die Länge kann ohne Anhänge bis zu einem Zentimeter betragen. Am Kopf tragen die Tiere lange, fadenförmige Antennen, am Schwanzende befinden sich drei fadenförmige Fortsätze.
In Europa treten die Tierchen fast nur in Behausungen auf. Sie sind nachtaktiv und am Tag selten zu erspähen. Dann halten sie sich versteckt – hinter Fußbodenleisten, in Ritzen oder anderen schwer zugänglichen Orten in der Wohnung. Weil sie eine hohe Luftfeuchtigkeit lieben (mehr als 80 Prozent) sind sie vor allem im Bad, in der Waschküche, Toilette oder im Keller zu finden.
Häufig sind die kleinen Tierchen missverstanden. Denn Silberfischchen dürfen als Nützlinge gelten: Sie übertragen selbst keine Krankheiten, aber fressen Hausstaubmilben, die häufig Allergien auslösen. Außerdem weiden sie schimmelige Oberflächen ab und reduzieren so die Gefahr durch Sporen. Treten sie allerdings in Massen auf, können sie ein Warnzeichen für zu viel Feuchtigkeit oder Schimmelbefall in der Wohnung sein.
„Sie lieben das feuchte Klima in Bad und Küche“, sagt Markus Puschmann vom Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung in Essen. Man könne praktisch nicht verhindern, dass sie in die Wohnung kommen.
Viele Menschen bemerken sie kaum, weil sie sehr versteckt leben und die Dunkelheit suchen. Oder sie nehmen sie gar nicht als Schädlinge wahr, weil sie vermeintlich harmlos sind. Aber sie können an Büchern und Tapeten beträchtliche Schäden anrichten. „Bei einem massenhaften Befall sollte man schon etwas dagegen tun“, rät Puschmann.
Unter zehn Grad Celcius sind Silberfischchen nicht mehr aktiv, bei Temperaturen über 35 Grad sterben sie. Bei Trockenheit (Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent) ist keine Vermehrung mehr möglich. Ein gutes Mittel ist als regelmäßiges Lüften.
Wie man die Tiere endgültig loswird, lesen Sie hier.
Durch ihre Ernährungsweise – vor allem zucker- und stärkehaltige Lebensmittel – kann es allerdings zu einer Verunreinigung von Lebensmitteln kommen, die Übertragung von Krankheiten auf den Menschen ist jedoch nicht bekannt.