Landesstellen-Geschäftsführer Landgraf sieht dennoch Schwachstellen beim Schutz suchtgefährdeter Spieler. Die Sperrdatei funktioniere zwar recht gut, aber dennoch könnten Spieler bei dem neuen Angebot schnell viel Geld verlieren: "Wenn man das Einzahlungslimit von 1000 Euro auf 10 000 Euro im Monat erhöhen kann, in Ausnahmefällen sogar auf 30 000 Euro, bietet dieses Online-Casino kaum mehr einen Schutz."
Dem widersprach Lotto Bayern am Donnerstag. "Auch wenn durch das bundesweite Lugas-System Einzahlungsgrenzen unter strengen Voraussetzungen erhöht werden können, können Spielteilnehmer bei unserem Online-Casino Spielangebot trotzdem nur bis zu 1000 Euro pro Monat aufladen", sagte eine Sprecherin. "Es gibt keine Möglichkeiten, dies bei uns zu erhöhen." Mit dem Online-Casino biete Lotto Bayern "eine legale und staatliche Alternative zu illegalen Angeboten im Netz", sagte die Sprecherin. Damit trage man auch "der geänderten Lebenswirklichkeit bei den Spielformen" Rechnung.
Die Landesstelle für Glücksspielsucht in Bayern schätzt, dass mehr als 200 000 Menschen im Freistaat süchtig nach Glücksspiel sind. Eine Mehrheit der Betroffenen, die in bayerischen Beratungsstellen Hilfe suchten, spielte in den Jahren 2021 und 2022 demnach bevorzugt im Internet. Besonders beliebt waren bei den Betroffenen in diesem Bereich den Angaben zufolge Automatenspiele und Sportwetten. Dahinter folgten Online-Casinospiele - die damals noch nicht von staatlicher Stelle angeboten wurden.