Die Apple Watch bekommt unter anderem einen schnelleren Chip
Die Preisgestaltung hilft Apple, die Rückgänge im Smartphone-Markt auszugleichen. Zuletzt konnte auch Apple sich nicht mehr gegen den allgemeinen Abschwung in dem Geschäft stemmen: Nach Berechnungen der Analysefirma IDC wurden im zweiten Quartal gut sechs Prozent weniger iPhones abgesetzt als ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank aber nur um rund 2,4 Prozent - was darauf hinweist, dass es Apple gelingt, teurere Modelle zu verkaufen. Das iPhone ist mit Abstand das wichtigste Produkt des Konzerns und bringt mehr als Hälfte der Erlöse ein.
Die Computer-Uhr Apple Watch bekommt in der neuen Version unter anderem einen schnelleren Chip und kann nun Anfragen an die Sprachassistentin Siri direkt auf dem Gerät verarbeiten. Das Display kann zum Beispiel im grellen Sonnenschein doppelt so hell sein wie beim Vorgängermodell.
Neu ist, dass man Funktionen der Uhr auch bedienen kann, indem man Daumen und Zeigefinger zwei Mal aneinander tippt. Das soll helfen, die Uhr zu bedienen, wenn die andere Hand nicht frei ist. Zum Beispiel kann man damit einen Anruf annehmen oder beenden und den Wecker ausschalten. Die Uhr erkennt die Art der Bewegung mit Hilfe ihrer Sensoren und maschinellen Lernens.
Einen beträchtlichen Teil der Präsentation widmete Apple Umweltthemen. So verkündete die zuständige Top-Managerin Lisa Jackson, dass die neuen Apple-Uhren komplett CO2-neutral sein werden. Außerdem wird der Konzern keine neuen Produkte aus Leder mehr einführen. Selbst die künftigen Armbänder des Luxus-Konzerns Hermes werden aus Stoff bestehen. Beim iPhone 15 besteht das Gehäuse zu 75 Prozent aus Recycling-Aluminium. Beim Pro-Modell wird das Chassis im Inneren des Geräts komplett aus recyceltem Aluminium gefertigt. Das in den Batterien verwendete Kobalt kommt komplett aus dem Recycling.
Bestimmte Innovationen hält Apple den teureren High-End-Produkten vor
Annette Zimmermann, Analystin beim Marktforschungsunternehmen Gartner, sagte nach der Präsentation in Cupertino, es sei bemerkenswert, wie sehr Apple auf das Thema Nachhaltigkeit setze. Der Konzern trete dabei durchaus glaubwürdig auf, auch wenn es in manchen Bereichen noch etwas Nachholbedarf gebe, etwa bei der Reparierbarkeit der Geräte. „Außerdem stehen noch ein paar Fragen offen, etwa wie ein CO2-neutrales Produkt genau berechnet wird. Aber Apple ist im Bereich Umwelt gut unterwegs.“
Bestimmte Innovationen halte Apple zwar den teureren High-End-Produkten vor, etwa neue Kamera-Funktionen bei iPhone 15 Pro oder das bessere Display bei der Apple Watch Ultra 2, sagte die Marktforscherin. Apple-Kunden könnten sich auf der anderen Seite aber auch darauf verlassen, dass bestimmte interessante Features über die Zeit hinweg in allen iPhone-Modellen verfügbar seien. Als Beispiel nannte Zimmermann das sogenannte „Dynamic Island„, eine innovative Infoleiste am oberen Bildschirmrand, die bisher den Pro-Modellen vorbehalten war und künftig auch im kleinsten iPhone-15-Modell zu finden ist.