Hartes Vorgehen der Polizei bei Randale angekündigt
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte am frühen Abend ein hartes Vorgehen der Polizei bei Randale angekündigt. Man habe viel für die Prävention getan, sagte Wegner. „Und heute ist die Nacht, wenn’s denn notwendig ist, die Nacht der Repression.“
Im ganzen Stadtgebiet Berlins kam es laut Polizei immer wieder zu Beschuss mit Böllern und Raketen auf Polizisten und Feuerwehrleute. Besondere örtliche Schwerpunkte habe es dabei nicht gegeben. Viele sehr laute Explosionen deuteten auch auf illegale Böller hin.
Im Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) wurden zahlreiche Menschen mit Böllerverletzungen behandelt. Inzwischen seien 22 Patienten mit schweren Augenverletzungen, Brandwunden und Sprengverletzungen an den Händen sowie im Gesicht versorgt worden, teilte die Klinik kurz nach 4.00 Uhr auf der Onlineplattform X (vormals Twitter) mit. Das UKB sprach von teils „dramatischen Amputationsverletzungen“.
Vor dem Brandenburger Tor in der Hauptstadt feierten bei der traditionellen Silvesterparty Zehntausende ausgelassen in das neue Jahr. Erstmals seit der Corona-Pandemie gab es wieder ein Höhenfeuerwerk. Etwa 45 000 Besucherinnen und Besucher waren trotz zeitweisen Regens zur ZDF-Silvesterparty gekommen. Laut Veranstalter war die Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule für 65 000 Menschen ausgelegt. Das ZDF übertrug die Party wieder live als Show mit dem Namen „Willkommen 2024“. Für Stimmung sorgten etwa Ayliva, Luca Hänni und Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys.
Trotz vieler Polizeieinsätze verlief die Silvesternacht auch in mehreren Großstädten Nordrhein-Westfalens nach ersten Erkenntnissen der Polizei überwiegend glimpflich. In einer vorläufigen Einschätzung der Landesleitstelle war am Morgen gegen 8.20 Uhr von einer „silvestertypischen Nacht“ die Rede.
Hohe Sicherheitsmaßnahmen am Kölner Dom
Am Kölner Dom wurde der Jahreswechsel nach einem Terroralarm unter hohen Sicherheitsmaßnahmen gefeiert. Dabei lief vorerst alles weitgehend ruhig ab. „Ein paar Böllerwerfer, einige Ingewahrsamnahmen, nichts Ungewöhnliches“, sagte ein Polizeisprecher gegen 1.30 Uhr. Auf der Domplatte und dem Bahnhofsvorplatz sei es weitgehend friedlich zugegangen.
In weiten Teilen der Welt begann 2024 schon Stunden vor der deutschen Mitternacht. In Sydney erleuchtete vor der weltberühmten Kulisse von Harbour Bridge und Opernhaus um 14.00 Uhr MEZ eine Mega-Lichtershow den Himmel. Bis zum deutschen Abend war dann auch schon in Japan, Südkorea, Singapur, Taiwan, China, Indien und Dubai das Jahr 2024.
Eine Stunde nach Deutschland begrüßten die Menschen in London das neue Jahr - und dort gab es ein besonderes Jubiläum. Mit den Glockenschlägen von Big Ben und einem spektakulären Feuerwerk am Riesenrad London Eye läutete die britische Hauptstadt das Jahr ein. Vor 100 Jahren hatte die BBC erstmals das Glockengeläut des Uhrturms des Paralments live zum Jahreswechsel übertragen. Bis dahin war der typische Klang nur für die Menschen in der näheren Umgebung des Londoner Bezirks Westminster hörbar.
Hunderttausende auf dem berühmten Times Square
Mit den New Yorker Neujahrsklassikern schlechthin begrüßte die Weltmetropole an der US-Ostküste das neue Jahr. Dichter Konfetti-Regen rieselte um Mitternacht bei knapp über null Grad auf Hunderttausende Schaulustige auf den berühmten Times Square in Manhattan. Durch die Häuserschluchten der 8-Millionen-Stadt schallten die Lieder „Auld Lang Syne“ und „New York, New York“, um 2024 einzuläuten. Zuvor war wie üblich eine leuchtende Kristallkugel an einem Fahnenmast heruntergeglitten - der sogenannte Ball Drop.
In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro begann um Mitternacht ein traditionelles zwölfminütiges Feuerwerk, das von zehn Flößen vor dem weltberühmten Strand von der Copacabana abgefeuert wurde. Die Feier wurde von einem Orchester und einer Drohnenshow begleitet.
Insgesamt dauert es 26 Stunden, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Amerikanisch-Samoa, das 220 Kilometer östlich von Samoa auf der anderen Seite der Internationalen Datumsgrenze liegt, wird das letzte Land sein - zwölf Stunden nach Deutschland. Um 13.00 Uhr MEZ am 1. Januar folgen dann nur noch zwei unbewohnte Inseln.