Auch Knobloch sagte, sie sei sehr glücklich über die deutsche Beteiligung im Wettbewerb. „Ich hatte nichts damit zu tun“, ergänzte sie scherzend. Knobloch ist die erste Nicht-Französin und entsprechend die erste Deutsche an der Spitze der Filmfestspiele. „Ich finde es großartig, dass Wim Wenders nach so vielen Jahren zurück ist.“ Grundsätzlich sei es wichtig, dass das europäische Kino in Cannes präsent ist, sagte Knobloch.
Johnny Depp in „außergewöhnlicher“ Rolle: Der Eröffnungsabend
Doch auch viele US-Filmstars reisen nach Cannes. Am Dienstag kam Schauspieler Johnny Depp mit dem Team des Eröffnungsfilms „Jeanne du Barry“ auf den roten Teppich. Zuvor gab der US-Schauspieler an der Absperrung einige Zeit Autogramme und machte Selfies mit Fans. „Jeanne du Barry“ von der Regisseurin und Schauspielerin Maïwenn erzählt vom Aufstieg Marie-Jeanne Bécus zur Mätresse des französischen Königs Ludwig XV. Dieser wird von Johnny Depp gespielt. Im Vorfeld des Festivals hatte es aus den USA auch kritische Stimmen über die Entscheidung gegeben, das Festival mit Depp zu eröffnen. Angesprochen auf dessen vergangenen Verleumdungsprozess, in dem dieser einen weitgehenden Sieg über seine Ex-Frau Amber Heard erzielte, sagte Frémaux: „Wenn es eine Person auf dieser Welt gibt, die kein Interesse an diesem Prozess hatte, bin es ich.“ Depp sei „sehr außergewöhnlich in diesem Film, und der Part war nicht einfach zu spielen.“ Debatten seien gesund, sagte Knobloch. Doch: „Das Festival hat den Eröffnungsfilm wegen seines Werts als Film ausgewählt.“
In der Eröffnungszeremonie wurde außerdem US-Schauspieler Michael Douglas mit der Goldenen Ehrenpalme geehrt. „Das bedeutet mir so viel“, sagte der 78-Jährige am Dienstagabend auf der Bühne. „Denn es gibt Hunderte Festivals auf der Welt... aber nur ein Cannes.“ Er sei sogar älter als das Festival, sagte er, und blickte in seiner Rede auf seine Karriere und wichtige Weggefährten zurück.