Plädoyer für die Digitalisierung
Fragt man Tamara Müller nach dem Hintergrund der Veranstaltung, hört man ein glühendes Plädoyer für die Digitalisierung – verbunden mit einer Mahnung: „Zunächst gilt es, für sich als Fakt anzuerkennen, wie sehr wir von Technologie abhängig sind; ebenso, dass Technologie nicht alle gesellschaftlichen Probleme lösen wird, sondern im Gegenteil sehr viele neue schafft. Um sie sinnvoll und zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen, genügt es nicht, lediglich Kompetenz in der Bedienung neuer Medien und Technologien zu vermitteln – wir benötigen allem voran soziale Kompetenzen in den medialen Welten“, betont die Jugendarbeiterin Tamara Müller und fährt fort: „Zu glauben, nur weil heutige Jugendliche bereits in die digitale Welt geboren sind, würden sie automatisch alle ihre Herausforderungen bewältigen können, wäre unverantwortlich. Es bleibt weiterhin Aufgabe der ,Erwachsenen im Raum’, dafür zu sorgen, dass die junge Generation auf das Leben in der Welt vorbereitet wird, unabhängig davon, wie diese aussieht. Genau hier kommt neben Eltern und Schulen die offene Jugendarbeit ins Spiel, sowohl im digitalen Raum als auch vor Ort.“
Hohe Attraktivität
Während der für die Jugendlichen sehr schwierigen Corona-Pandemie sei die Ergänzung des regulären offenen Betriebs des Jugendzentrums um vielfältige digitale Angebote eine wichtige Hilfestellung und ein Ankerpunkt gewesen, berichtet Müller. Und sie seien heute auch einer der Hauptgründe für die hohe Attraktivität des JuZ Loeschwerk 10 unter den jungen Besuchern. „Die digitale Lebensrealität der Jugendlichen ernst zu nehmen und dort präsent zu sein, um sie jederzeit abholen zu können, ist für uns ein entscheidender Bestandteil offener Jugendarbeit“, sagt Tamara Müller. „Persönliche Ansprache ist das A und O, vor Ort oder im digitalen Raum.“
Wie ernst das Jugendzentrum das Thema nimmt, zeigte der Hackathon eindrucksvoll – es war sicher nicht die letzte Veranstaltung dieser Art.