Kärwa Zwei Dörfer lassen es krachen

Jürgen Henkel

Die beiden Dörfer feiern erstmals seit 2019 wieder ihre Kärwa mit Umzug. Die ganze Dorfgemeinschaft macht mit. Die „Bettelfrau“ verteilt Bussis, der Schlotfeger trägt schmuckes Schwarz.

 
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Das war vielleicht ein Auftrieb in Wurlitz und Woja: Zum ersten Mal seit 2019 konnte die Dorfgemeinschaft dieses Jahr wieder Wurlitzer Kärwa und damit auch den beliebten Kärwa-Umzug feiern. Die Corona-Zwangspause hatte auch diesen liebenswerten wie zünftigen Brauch im Dorf vorübergehend unmöglich gemacht. Umso größer war die Freude am Montag, als die Kärwa-Freunde endlich wieder mit kleiner Kapelle – der Pilgramsreuther Kärwamusik – durch beide Dörfer von Haus zu Haus ziehen konnten.

Startpunkt war am Festzelt. Dort wurden Kostüme arrangiert und dicke Schminke aufgetragen, die Bettelfrau verteilte schon fleißig Bussis mit knallrotem Lippenstift. Dann ging es los mit einem vollen Kärwa-Wagen zunächst nach Woja. Dort und später in Wurlitz selbst ging es von Haus zu Haus.

Angeführt wurde der Zug vom „Läufer“ Tim Schödel; mit im Trubel vorne dabei waren der glückbringende Schlotfeger (Jan Schödel) und die „Bettelfrau“ (Wolfgang Kaiser). Die Bettelfrau zeigte sich in bunter Landkluft, der Läufer im Fetzen-Look, der Schlotfeger natürlich im „schmucken Schwarzen“.

Der Läufer hatte die wichtige Aufgabe, in jedem Haus mit der Hausdame ein Tänzchen zu wagen. Als Dank und „Gage“ winkte ihm jeweils eine kleine Spende für die Dorfgemeinschaft.

Natürlich hatte der Festzug auch ein kleines hochprozentiges Likörchen für die Damen dabei. Die so mit Musik, Tanz und guter Kärwastimmung besuchten Familien dankten mit Kaffee und anderen leckeren Getränken. Da jeder bei diesem Umzug der besonderen Art mitlaufen kann, wurde er im Laufe des Tages immer größer. Auch der Rehauer Bürgermeister Michael Abraham (CSU) ließ es sich nicht nehmen, mit seiner Gattin vorbeizuschauen und mitzulaufen.

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