Klasse!-Projekt Schüler arbeiten mit Frankenpost-E-Paper

Sarah Schmidt
Christine Luft Foto:  

Einen Monat lang hat eine achte Klasse des Hofer Jean-Paul Gymnasiums mit dem E-Paper der Frankenpost gearbeitet. Am Freitag stand ein Abschlussgespräch an. Sie löcherten Redakteure mit spannenden Fragen.

 
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Hof - „Gehen Ihnen eigentlich manchmal die Ideen für neue Themen aus, die Sie in der Zeitung aufgreifen möchten?“, fragt eine Schülerin der achten Klasse. „Nein, das kommt nicht vor. Es passiert grundsätzlich immer etwas Neues, über das wir berichten können. Außerdem lassen sich die meisten Themen auch weiterdrehen“, antwortet Sandra Lessner, Leiterin der Frankenpost Online-Redaktion. Drei Wochen lang hat sich die achte Klasse des Hofer Jean-Paul-Gymnasiums im Rahmen des Klasse!-Projektes, das die Frankenpost gemeinsam mit hiesigen Partnern vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat, mit Journalismus beschäftigt. Nachricht, Bericht, Reportage und Meinungsbeiträge – alles nahm die Deutschlehrerin Christine Luft mit ihnen durch.

Normalerweise besuchen die Schulklassen, die am Klasse!-Projekt teilnehmen, das Hofer Druckzentrum – dort sehen sie, wie eine Zeitung entsteht. Doch ist das in Zeiten von Corona und Homeschooling nicht möglich. Deshalb lud Christine Luft zur Online-Abschlusskonferenz mit ihrer Klasse Redakteure ein, die über ihre Arbeit bei der Frankenpost sprachen.

Die Jugendlichen interessieren sich vor allem für Corona, den Arbeitsalltag eines Redakteurs und dafür, wie die Zeitung eigentlich entsteht – online und gedruckt.

Die Lehrerin erzählt abseits der Videokonferenz, dass ihre Schüler großes Interesse an dem Thema gezeigt hätten. „Ich habe zwischendrin mal nachgefragt, wie ihnen die Arbeit mit dem E-Paper der Frankenpost gefällt. Sie waren sich einig, dass es für sie noch nicht langweilig ist, obwohl wir das Thema etwas verlängert haben“, sagt Luft. Normalerweise läuft das Klasse!-Projekt, bei dem Schulklassen mit der Printausgabe, aktuell mit dem E-Paper, arbeiten, nur zwei Wochen, doch die Lehrerin hat es um eine Woche verlängert.

Mitte Januar wurde eine Mitschülerin gemeinsam mit ihrer Familie zum Thema „Wie Familien die Corona-Krise im zweiten Lockdown erleben“ von der Frankenpost interviewt – die Geschichte kam groß in die Zeitung. Luft und ihre Schüler nutzten die Gelegenheit und stiegen in das Thema Journalismus ein. Sie befragten ihre Mitschülerin: „Wie war es, als die Zeitung bei euch war?“, „Welche Fragen wurden die gestellt?“ und „Fühlst du dich gut repräsentiert?“

Die Wochen darauf behandelte sie mit ihnen unterschiedlichen Textsorten einer Zeitung. Dafür konnte sie Beispiele aus den aktuellen Ausgaben nutzen. „Es ist immer schöner, wenn die Kinder mit aktuellen Infos und Themen arbeiten können. In den Schulbüchern liegen die Geschehnisse ja meist schon ein paar Jahre zurück.“

Luft hat bereits in ihrem Referendariat vor knapp 20 Jahren mit der Frankenpost gearbeitet, damals mit dem Printprodukt. „Die Arbeit mit dem haptischen Produkt, der Zeitung die vor einem liegt, hat schon auch Vorteile. Die Schüler können Texte ausschneiden und in der Zeitung blättern. Doch auch mit dem E-Paper hat die Arbeit erstaunlich gut geklappt, auch das kam bei den Schülern gut an.“

So haben die Achtklässler Berichte in Reportagen umgeschrieben oder auch Glossen selbst geschrieben. Luft hat ihnen dabei die Möglichkeit gegeben, zu einem freien Thema zu schreiben. „Ich war wirklich sehr überrascht über die Ergebnisse. Es waren wirklich fantastische Texte dabei.“ Die Schüler hätten unter anderem über die Themen Corona, das Homeschooling, Schwächen im Schulsystem und auch Donald Trump geschrieben.

Die zwei Redakteure, die an der Abschlusskonferenz teilnahmen, Sandra Lessner und einer der beiden Leiter der Hofer Lokalredaktion, Sören Göpel, fragten nach, was den Schülern denn an der Zeitung am besten gefallen hat, und was ihnen womöglich aufgefallen ist. Eine Schülerin meldet sich zu Wort: „Ich finde die Beiträge von dem Chefredakteur Marcel Auermann sehr gut, besonders die Leitartikel. Er vertritt darin oft die Meinung, die ich auch habe.“ Auch die Kinderseite mit dem Hund Einstein begleite viele schon von klein auf.

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