Kleinlosnitz Von Hexen und Zeller Allerlei

Irene Gottesmann

Das Bauernhofkino in Kleinlosnitz findet wieder im Juli statt. Vom 11. bis zum 14. gibt es unter anderem einen Märchen- und einen Schnitztag.

 
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Kleinlosnitz - Die Kälte, die durch die Ritzen der Scheune im Bauernhofmuseum drang, hat es den Besuchern in den vorigen Jahren nicht leicht gemacht, das Bauernhofkino zu genießen. "Jetzt wieder im Juli und nicht mehr im September", heißt deshalb die Parole der Kinomacher Matthias Fanck und Bertram Popp. Damit sind die Kleinlosnitzer Filmnächte zurück in dem Sommermonat, in dem sie einst begonnen haben.

Karten

Karten gibt es an der Abendkasse; Reservierungen unter Telefon 09251/3525. Der Eintritt kostet sieben Euro pro Abend, am Samstag neun Euro. An allen Tagen sorgt die Museumswirtin für das leibliche Wohl der Filmfreunde.

Die 13. Auflage des Bauernhofkinos findet vom 11. bis zum 14. Juli statt. Fanck und Popp haben in vielen Filmkisten gestöbert, um den Filmfans ein abwechslungsreiches Programm bieten zu können. Bei der Auswahl der meist preisgekrönten Streifen sind sie ihrem Motto treu geblieben: "Es geht um das Leben und die Leute auf dem Land, ganz nah und manchmal ganz weit weg."

Den Auftakt macht am 11. Juli um 19 Uhr der eineinhalbstündige Film "Kofelgschroa. Frei. Sein. Wollen." Das Portrait über eine Kultband aus Oberammergau und ihre lässige Blasmusik nimmt nicht nur die Bandmitglieder ins Visier, sondern die Region rundum und die Dorfgemeinschaft.

Ab 21 Uhr sind zwei jeweils 30-minütige Teile der erst im Herbst im Fernsehen anlaufenden vierteiligen Serie "Früher oder später" zu sehen. "Dass wir die Erlaubnis bekommen haben, den ersten und vierten Teil vorab zu zeigen, macht uns schon ein bisschen stolz", sagt Matthias Fanck. Die Serie spielt in der Oberpfalz und zeigt Milchbauern als Bestatter, vegane Freidenker und den ganz normalen Wahnsinn des nachbarschaftlichen Nebeneinanders, bei dem Welten aufeinanderprallen.

Am 12. Juli geht es ab 19 Uhr um die Wahrheit über die Milchindustrie. Die 90-minütige Dokumentation "Das System Milch" bezeichnet Matthias Fanck als einen "zeitgemäßen Problemfilm". Um 21 Uhr zeigt das Bauernhofkino den Streifen "Ein idealer Ort". Dabei geht es um ein aussterbendes Dorf in Vorpommern und den langsamen Abschied einer Familie aus ihrer angestammten Heimat. Dauer: 40 Minuten.

Freitag, der 13. Juli, ist Märchentag: Eine Hexe und ein Hund machen die Scheune unsicher. Ab 19 Uhr läuft der Film "Die kleine Hexe", für den auch Szenen in Kleinlosnitz gedreht wurden. Bei Interesse wollen Fanck und Popp noch eine Nachmittagsvorstellung einschieben. Um 21 Uhr folgt "Die Höhle des gelben Hundes" - ein legendäres Nomadenmärchen aus der Mongolei. 90 Minuten lang dürfen die Besucher am traditionsbewussten Leben einer fünfköpfigen Familie fernab der Zivilisation teilhaben.

Samstag, der 14. Juli, ist Schnitztag. Es gibt Filmschnitz, Musik mit der Hofer Gruppe Klangschnitz und Kartoffelschnitz aus der Küche des Wirtschaftshofes. Die letzte Filmnacht beginnt wieder um 19 Uhr und bietet ein abendfüllendes Programm mit acht Kurzfilmen unterschiedlichster Art und Themen. Darunter der Animationsfilm "Our Wonderful Nature - The Common Chameleon" und ein Beitrag aus Zell, der ein Stück Zeit- und Ortsgeschichte widerspiegelt. "Das Zeller Allerlei" drehte der Zeller Albert Unglaub im Jahr 1939. Die Titel der weiteren zwischen zwei und zwölf Minuten langen Beiträge lauten: "Der Wanderer", "Fantasy Fantasia", "All I meat", "Die Herberge", "Welcome to Bavaria" und "Franconia" - eine Liebeserklärung an Franken.

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