Klimaneutral? Fehlanzeige SPD: Dieselzüge fahren in Oberfranken noch bis 2035

red
Auspuff einer Diesellok. Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schoening/Bildagentur-online/Schoening

Der Ausbau klimaneutraler Antriebe in Zügen komme nur im Schneckentempo voran, kritisieren die bayerischen Sozialdemokraten.

 
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Die Umstellung auf klimaneutrale Antriebe in Zügen komme nur im Schneckentempo voran, teilt Inge Aures, die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, vor den Beratungen am heutigen Dienstag im Verkehrsausschuss mit. „Die Verkehrswende kann langfristig nur mit einem raschen Umstieg von Dieselzügen auf klimaneutrale Antriebe im Schienenverkehr gelingen.“

Lang laufende Verkehrsverträge

Ein Problem dabei seien Verkehrsverträge, die bis ins nächste Jahrzehnt den Einsatz von Dieselzügen vorschreiben. „Ein Negativbeispiel ist das Vergabeverfahren des Regionalverkehrs Oberfranken. Bis 2035 – noch 13 Jahre – werden Dieselzüge durch unsere Landschaft fahren“, erklärt die oberfränkische Verkehrspolitikerin. „Verkehrsminister Christian Bernreiter muss die Umstellung auf E-Antriebe und damit für den Klimaschutz jetzt beschleunigen.“

SPD-Anträge

Hierzu habe die SPD-Landtagsfraktion bereits zwei Anträge (Strom statt Diesel I, Strom statt Diesel II) in den Landtag eingebracht. Die bisherigen Bemühungen von CSU und Freien Wählern reichen nicht aus“, betont Aures laut Mitteilung.

Batteriebetriebene Züge als Alternative

Zudem solle die schwarz-orangenen Koalition Fahrzeughersteller beim Einsatz von Testfahrzeugen mit Batteriebetrieb stärker zu unterstützen und bestehende noch nicht elektrifizierte Strecken umzurüsten. Langfristig brauche es einen Plan, wie die Umstellung auf klimaneutrale Antriebe gelingen kann.

Bis Bahnstrecken in Bayern vollständig mit Oberleitungen ausgestattet sein werden, seien batteriebetriebene Züge eine klimaneutrale Alternative zu Dieselloks. Deren Einsatz müsse allerdings erst auf bayerischen Strecken erprobt werden. Andere Bundesländer hätten für ihre Bahnstrecken längst Batteriezüge bestellt, so Aures. Wie Anfragen der SPD-Fraktion ergaben, kommt die CSU-Freie Wähler-Koalition mit dem Ausbau nicht nach: Notwendige Tests mit Elektrozügen fanden nicht statt, angeblich, weil Hersteller keine Testfahrzeuge stellten.           red

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