Die Kick-off-Veranstaltung war Anfang Juli; nun folgte der unternehmensübergreifende Workshop. Bis Anfang 2024 wollen die Partner das Projekt abgeschlossen haben. Klaus Burkhardt geht davon aus, dass die Ergebnisse einen Großteil dessen erfüllen, was der Gesetzgeber im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung den Städten und Gemeinden auferlegt hat. „Wir unterstützen unsere Konzessionsgemeinden gerne bei der Erfüllung ihrer Pflichten und stehen auch bei der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung an ihrer Seite. Auch dazu dient das Projekt“, meint er.
Verschiedene Szenarien
Ziel des Projekts ist es, alle Möglichkeiten für eine CO2-freie Wärmeversorgung für jeden einzelnen Standort genau zu untersuchen und diese konkret zu bewerten. Dazu werden Wärmebedarfe und -potenziale unter verschiedenen Szenarien berechnet, Technologieoptionen aufgezeigt und Geschäftsmodelle für unterschiedliche Kundentypen entwickelt. „Wir entwickeln in dem Projekt für die ESM ein zukunftsfähiges, klimaneutrales Energiesystem, das technisch und finanziell machbar ist. Zwingend dazu gehört für uns auch der damit verbundene Transformationspfad“, sagt Burkhardt. Gemeinsam erarbeiten die Projektpartner dafür einheitliche Planungsansätze und Methoden. „Die konkreten standortspezifischen Lösungen werden im Rahmen des Projektes von jedem Unternehmen für das jeweilige Versorgungsgebiet individuell konzipiert“, erklärt Klaus Burkhardt.
Untersucht werden zum Beispiel Lösungsansätze für Nah- und Fernwärmenetze, die mit erneuerbaren Energieträgern betrieben werden. Dazu zählen unter anderem Biomasse, industrielle Abwärme, Flusswasserwärme, geothermische Anlagen mit Wärmepumpen, Biogas aber auch der Einsatz von grünem Wasserstoff. Burkhardt betont in der Mitteilung, dass die Erzeugung von Strom und Wärme mit Tiefengeothermie, die mit mehreren Kilometer tiefen Bohrungen verbunden wäre, wegen der geologischen Situation im Fichtelgebirge in der ESM-Region keine Rolle spielen wird. In die Betrachtungen einbezogen werden vorhandene Infrastrukturen, wie beispielsweise das Gas- und Stromnetz der ESM sowie bereits in Betrieb oder in Planung befindliche lokale Wärmenetze. Hier habe die ESM bereits gute Erfahrungen vorzuweisen, beispielsweise mit der Wärmeversorgung im Benker-Areal oder im Quartier „Am Sterngrund“ in Marktredwitz. „Bei unserem Projekt haben wir auch ein besonderes Augenmerk auf den Preis der grünen Wärme, denn schließlich muss diese für unsere Kunden auch in Zukunft bezahlbar bleiben“, resümiert der Geschäftsführer.
Fehlinvestitionen vermeiden
Aus Sicht der ESM ist eine gute Planungsqualität wichtig, um Fehlinvestitionen bei Hausbesitzern, Betrieben, Kommunen und bei der ESM zu vermeiden. Deshalb legten die Projektpartner großen Wert darauf, alle öffentlich und frei verfügbaren Daten in die Methodik zu integrieren, sie zu nutzen, zu bewerten und zusammenzuführen. Hierzu gehören Daten des ESM-internen geografischen Informationssystems (GIS) ebenso wie Verbrauchsdaten, Potenzialanalysen für Verbräuche und Gebäudesanierungen sowie Technologieoptionen – und dies alles möglichst adressenscharf.