Klinikum Kulmbach Hightech und Kompetenz gegen den Krebs

Mit Siarhei Menshykau ist jetzt am Kulmbacher Klinikum auch ein Kinder-Urologe tätig und unterstützt das Team um Leitenden Arzt Dr. Jordan Todorov (rechts). Foto: privat

Die Urologie des Klinikums Kulmbach wird weiter ausgebaut, unter anderem mit einem neuen Arzt. Aber auch ein Roboter spielt bei der Behandlung eine wichtige Rolle.

 
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Aus der Klinik für Urologie am Klinikum Kulmbach gibt es gleich zwei gute Nachrichten: Die Urologie ist jetzt zertifiziertes Kompetenzzentrum Prostata und mit Assistenzarzt Siarhei Menshykau verstärkt ein Mediziner, der sich auf Kinderurologie spezialisiert, das Team. Leitender Arzt Dr. Jordan Todorov freut sich: „Das ist das ein weiterer großer Fortschritt für unsere Patienten. Sie haben noch mehr Sicherheit.“

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung beim Mann, weiß Dr. Todorov. Die Behandlungsmöglichkeiten in diesem Bereich haben sich in den vergangenen Jahren drastisch verbessert. „Der Fortschritt in der Medizin hat viele neue therapeutische Optionen eröffnet. Dadurch ist ein positiver Verlauf für fast alle Stadien dieser Erkrankungen zu erreichen.“ Im Klartext: Was in der Vergangenheit oft ein Todesurteil gewesen ist, verläuft heute meist viel positiver.

„Sogar bei fortgeschrittenen Fällen ist meist eine Lebensverlängerung bei guter Lebensqualität gewährleistet“, erklärt der Mediziner. Die meisten Patienten können zudem dank des bei Prostataoperationen am Klinikum Kulmbach eingesetzten OP-Roboters „Da Vinci“ schon kurz nach dem Eingriff wieder arbeiten. Für die betroffenen Männer nicht weniger wichtig: „In den meisten Fällen bleiben alle für die Männer bedeutsamen Funktionen erhalten. Auch die Potenz“, erklärt der Leitende Urologe. Im Sinne einer noch besseren Versorgung der Patienten sei es nur logisch gewesen, auch die Zertifizierung als Prostatazentrum anzustreben. Die Anforderungen, die URO-Cert stellt, hat das Klinikum Kulmbach alle erfüllt. Auch die Gewährleistung von Vor- und Nachsorge spielt dabei eine Rolle, sagt Dr. Todorov. In der Urologie des Klinikums Kulmbach sind nach Angaben von Dr. Todorov im vergangenen Jahr mehr als 120 Krebspatienten behandelt worden. Das sei eine stolze Zahl, sagt der Facharzt und erinnert an seine Anfänge in Kulmbach. Im Jahr 2010 hat Dr. Jordan Todorov als einziger Urologe am Klinikum Kulmbach begonnen.

Inzwischen arbeiten mit ihm in diesem Fachbereich vier Oberärzte, ein Funktionsoberarzt und fünf Assistenzärzte. Zwei Medizinische Versorgungszentren werden von der Urologie betrieben. „Damit ist sowohl die Vor- als auch die Nachsorge für unsere Patienten auch im ambulanten Bereich gewährleistet.“

Kinderurologie

Mit Assistenzarzt Siarhei Menshykau, der aus Weißrussland nach Kulmbach gekommen ist, verfügt das Klinikum Kulmbach nun auch über einen Kinderurologen, der an einem großen kinderurologischen Zentrum in Minsk gearbeitet hat, bevor er Anfang 2022 nach Kulmbach kam. Er wird Dr. Todorov, der ebenfalls in diesem speziellen Bereich erfahren ist, verstärken. „Wir wollen die Kinderurologie als weiteren Schwerpunkt ausbauen“, kündigt Dr. Todorov an.

Rund 2000 Patienten pro Jahr werden in der Urologie am Klinikum behandelt. Darunter sind laut Dr. Todorov auch viele Kinder. Sie kommen mit unterschiedlichsten medizinischen Problemen in die Klinik. „Hodenhochstand kommt recht häufig vor, aber auch Fehlbildungen der Harnröhre oder der Genitalien und Leistenbrüche behandeln wir oft.“

Urologie bei Kindern beschreibt der Leitende Arzt als eine sehr komplexe Arbeit, die neben dem reinen fachlichen Wissen noch viel mehr erfordert: „Man muss mit den Kindern und auch mit ihren Eltern umgehen können. Gerade auf unserem Gebiet gibt es sehr viele sensible Themen.“ Deswegen will Todorov die Kinderurologie am besten als eigene Fachrichtung definieren.

Das Spektrum in der Kinderurologie ist groß: Operative Behandlung der Fehlbildungen und Erkrankungen von inneren und äußeren Genitalien wie Hodenhochstand, Leistenbruch und Hydrozele (Wasseransammlung im Hodensack) werden je nach Voraussetzungen sowohl offen als auch laparoskopisch operiert.

Auch Fehlbildungen der Vagina, intersexuelle Genitale, Phimose (Vorhautverengung) oder Varikozele (Krampfadern im Hodensack) werden in Kulmbach behandelt, ebenso wie Genitalrekonstruktionen bei Harnröhrenfehlbildungen und vieles mehr. Die Behandlung von Steinleiden bei Kindern ist ein weiteres Feld: Nieren-, Harnleiter- und Blasensteine werden mit verschiedenen Operationstechniken entfernt. Bei der Behandlung von Notfällen spielen dabei oft eine Hodentorsion, Nebenhodenentzündung, Harnwegsinfektionen oder auch Nierenkoliken eine Rolle. red

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