Mit Assistenzarzt Siarhei Menshykau, der aus Weißrussland nach Kulmbach gekommen ist, verfügt das Klinikum Kulmbach nun auch über einen Kinderurologen, der an einem großen kinderurologischen Zentrum in Minsk gearbeitet hat, bevor er Anfang 2022 nach Kulmbach kam. Er wird Dr. Todorov, der ebenfalls in diesem speziellen Bereich erfahren ist, verstärken. „Wir wollen die Kinderurologie als weiteren Schwerpunkt ausbauen“, kündigt Dr. Todorov an.
Rund 2000 Patienten pro Jahr werden in der Urologie am Klinikum behandelt. Darunter sind laut Dr. Todorov auch viele Kinder. Sie kommen mit unterschiedlichsten medizinischen Problemen in die Klinik. „Hodenhochstand kommt recht häufig vor, aber auch Fehlbildungen der Harnröhre oder der Genitalien und Leistenbrüche behandeln wir oft.“
Urologie bei Kindern beschreibt der Leitende Arzt als eine sehr komplexe Arbeit, die neben dem reinen fachlichen Wissen noch viel mehr erfordert: „Man muss mit den Kindern und auch mit ihren Eltern umgehen können. Gerade auf unserem Gebiet gibt es sehr viele sensible Themen.“ Deswegen will Todorov die Kinderurologie am besten als eigene Fachrichtung definieren.
Das Spektrum in der Kinderurologie ist groß: Operative Behandlung der Fehlbildungen und Erkrankungen von inneren und äußeren Genitalien wie Hodenhochstand, Leistenbruch und Hydrozele (Wasseransammlung im Hodensack) werden je nach Voraussetzungen sowohl offen als auch laparoskopisch operiert.
Auch Fehlbildungen der Vagina, intersexuelle Genitale, Phimose (Vorhautverengung) oder Varikozele (Krampfadern im Hodensack) werden in Kulmbach behandelt, ebenso wie Genitalrekonstruktionen bei Harnröhrenfehlbildungen und vieles mehr. Die Behandlung von Steinleiden bei Kindern ist ein weiteres Feld: Nieren-, Harnleiter- und Blasensteine werden mit verschiedenen Operationstechniken entfernt. Bei der Behandlung von Notfällen spielen dabei oft eine Hodentorsion, Nebenhodenentzündung, Harnwegsinfektionen oder auch Nierenkoliken eine Rolle. red