Kennenlernen über Zoom
Stammzellspender und -empfänger bleiben zwei Jahre anonym. „Ich wusste nur, dass es ein männlicher Kanadier ist“, sagt Kehl. Dann kam im Spätherbst 2021 ein Schreiben aus Kanada, in Deutsch: „Sie haben mir das Leben gerettet und ich werde ihnen für ihre Großzügigkeit auf ewig dankbar sein“, schrieb LeBlanc. „Ich wusste ja nicht, ob Jonathan Englisch spricht, also ließ ich meinen Dank ins Englische übersetzen.“ Das Krankenhaus hatte ihm den Namen mitgeteilt.
Im November 2021 lernten sie sich über Zoom kennen, und stehen seitdem in Kontakt. Rund ein Dutzend Mal haben sie seitdem gechattet und sie bezeichnen sich nun als „quasi genetische Zwillinge“. LeBlanc ist völlig geheilt. Der Krebs werde nicht unterdrückt, sondern sei durch die Stammzelltransplantation völlig verschwunden, sagt er. Im Herbst, so hoffen beide, werden sie sich in Deutschland oder Kanada treffen. Die Einladung an Kehl, nach Kanada zu kommen, steht. Und sie hoffen, dass ihre Geschichte viele Menschen inspiriert, sich für eine Stammzellspende zur Verfügung zu stellen.