Rentierköpfe aus Kaffeefiltern
Die Kinder haben gelernt, sich in eine Gruppe einzufinden, zu glänzen und zurückzustecken. Und wie wunderbar es ist, Freunde zu haben. Sie sind dort von Babys, die mich nicht gehen lassen wollten, zu eigenständigen Schulkindern gereift, die mir beim Abholen entgegen riefen „Warum holst du mich schon ab!?!?!?!“.
Wir Eltern konnten arbeiten, etwas, das wir beide zum Leben, aber auch zum Glücklichsein brauchen. Und manchmal hatten wir eben auch Zeit für uns – weil wir wussten, dass die Kinder wohl gerade sehr zufrieden in der Matschecke wühlten oder aus Kaffeefiltern Rentierköpfe bastelten.
Jetzt geht diese Zeit zu Ende. Für mich die Zeit als Mutter kleiner Kinder. Für die Kinder die Zeit, in der die drängendsten Probleme waren, welches Bügelperlenbild sie als nächstes stecken wollen. Oder ob in der Veschperbox schon wieder ein langweiliges Käsebrot mit Rohkost-Schnitzen steckte oder doch mal ein Marmeladenweckle. Es ist der Abschied von jener Zeit, in der das Leben wirklich ein einziges großes Spiel ist.
Die Kinder gucken nur nach vorn
Gegen die Melancholie hilft der Mutter vielleicht, sich abzugucken, wie die Kinder das mit dem Abschied nehmen machen: Sie gucken nach vorn. Irgendwann haben die beiden, erst der Sohn, nun auch die Tochter, entschieden, dass sie zu groß sind für die Kita, dass sie jetzt Schulkinder sind, wie aufregend! Und dann haben sie sich darüber gefreut. Es ist Zeit, sich mitzufreuen.