Kind: *pflatsch*
Ich: „Ach, super! Wisch deine Hände doch an meiner Hose ab!“
Kind: *wisch*
Frau: „Oh, Mann!“
Kind: „Manomannomann!“
Kaputt!
Das Wort „kaputt“ nutzt der Junge dagegen mit Bedacht. Er hat mitbekommen, dass das nicht gut ist, wenn etwas kaputt ist. Manchmal kann man das „reparieren“, manchmal isses aber auch einfach kaputt. Den vom Tisch gefallenen Bagger haben wir repariert, das Müllauto ebenfalls, beim Glas jedoch kam jede Hilfe zu spät. „Kaputt“, sagt der Kleine und ist traurig, weil das ja nicht seine Absicht war. Kaputtmachen.
Sprache und ihre Wirkung
Und dann kommt der Moment, in dem man sich hinsetzt und gedankenverloren sagt: „Boh, ich bin kaputt!“ Das Kind guckt, überlegt, dann versteinert sich seine Miene. „Pabba kaputt!“, sagt er und schaut viel zu ernst für sein Alter.
„Nein, nein, nein“, versuche ich ihn zu beruhigen. „Ich bin nicht kaputt. Nur erschöpft. Müde.“
Kind: „Ah, müde!“. Er nickt wissend, zeigt auf mich und macht dann grinsend Schnarchgeräusche, „Pabba müde. Laut“.
Ich: „Mannomannomann“ Lesen sie mehr aus der „Kindskopf“-Kolumne
Michael Setzer ist seit über zwei Jahren Vater. Früher haben Eltern ihre Kinder vor Leuten wie ihm gewarnt. Niemand hat ihn vor Kindern gewarnt. Er schreibt die „Kindskopf“-Kolumne in der Stuttgarter Zeitung.