„Wird der Bürger unbequem, ist er ganz schnell rechtsextrem.“ Diesen Satz sagte am Freitagabend nach dem Fackelzug Heiko Herold ins Mikrofon, der zu Zeiten der Corona-Pandemie eines der führenden Gesichter der Demos gegen die Maßnahmen der Regierung in der Region gewesen war. Auch von der Berichterstattung unserer Redaktion habe er sich damals in eine Ecke gestellt gefühlt mit „Aluhut-Trägern, Schwurblern, Reichsbürgern und Rechtsextremen“. Und nein, um dieser Kritik gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Die meisten, die in diesen Tagen auf die Straße gehen, um ihrem Unmut gegen die Regierungsarbeit Luft zu machen, gehören gewiss zu keiner dieser Gruppen. Oder sie halten sich in deren Dunstkreis auf, weil ihre Sorgen groß genug sind, dass sie ihnen gefühlt keine andere Wahl mehr lassen. Wer könnte einer älteren Dame schon böse sein, deren Rente kaum zum Leben reicht?