Kommunales MVZ? Linke macht Vorschlag gegen Ärztemangel

red
Das Wohl der kleinen Patienten ist Kinderärzten wichtig, deshalb arbeiten viele an der Belastungsgrenze. Foto: picture alliance/dpa/Andrea Warnecke

Die Hofer Stadtratsfraktion der Linken äußert sich zum Fehlen speziell auch von Kinderärzten in der Region. Sie regt die Stadtverwaltung dazu an, ein eigenes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zu gründen.

 
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Die Hofer Stadtratsfraktions der Partei Die Linke regt die Stadt Hof in einem Antrag dazu an, ein kommunales Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) ins Leben zu rufen. Stadtrat Janson Damasceno da Costa e Silva beruft sich in seiner Begründung auch auf die Berichterstattung unserer Zeitung zum Thema Ärztemangel. Bekanntlich haben zuletzt Kinderarztpraxen in Schwarzenbach am Wald und Kronach geschlossen. „Die medizinische Versorgung von Kindern wird schwieriger, da immer mehr Ärzte ihre Praxen aufgeben und die verbleibenden Kollegen die zusätzliche Arbeit übernehmen“, stellt auch der Kommunalpolitiker fest.

Gleichzeitig scheuten Berufseinsteiger den Schritt in die Selbstständigkeit. Vielmehr gebe es den Wunsch nach einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie geregelter Arbeitszeiten. Kurz: Der Wunsch nach einem Anstellungsverhältnis sei vorhanden. Da der freie Markt nicht zwangsläufig zu einer ordentlichen Gesundheitsversorgung führe, solle die Stadt über ein kommunal geführtes MVZ nachdenken. Für junge Familien stelle eine ordentliche medizinische Versorgung ein Grundbedürfnis dar und beschreibe einen wichtigen Standortfaktor.

Neben der Bevölkerung der Stadt bestehe der Bedarf natürlich auch im Landkreis Hof, wodurch eine gemeinsame Finanzierung sinnvoll erscheine. Damit auch in Zukunft eine ausreichende medizinische Absicherung für Kinder vorhanden ist, solle die Stadt auch über ein Stipendienprogramm für Medizinstudenten nachdenken.

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