Konjunkturumfrage Kulmbacher Wirtschaft im Aufwind

Vor allem auf dem Bau tut sich viel, ob das wie bei Thurnau (Bild) große Straßenbauprojekte sind oder Wohnungsbau. Doch auch die vollen Auftragsbücher nützen nichts, wenn die Lieferketten unterbrochen sind und bestelltes Material nicht kommt. Foto: Archiv

Das IHK-Gremium in Kulmbach kann aus der Konjunkturumfrage viele positive Schlüsse ziehen. Die Erwartungen bleiben zwar erhalten, aber es zeichnet sich eine Trendwende ab.

 
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Kulmbach - Die Unternehmen aus Stadt und Landkreis Kulmbach geben in der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth ein deutlich verbessertes Wirtschaftsbild wieder. Die Erwartungen an die kommenden Monate bleiben zwar verhalten positiv, die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage schafft jedoch die Trendwende und schwenkt in den positiven Bereich.

„Die Geschäfte liefen bei vielen Betrieben über den Sommer hinweg gut. Dennoch kämpfen weiterhin viele Branchen mit den Nachwirkungen der coronabedingten Einschränkungen im vergangenen Herbst und Winter“, so IHK-Vizepräsident Michael Möschel, der auch Vorsitzender des IHK-Gremiums Kulmbach ist. Aufgrund der deutlich besseren Lageeinschätzung springt der Konjunkturindex für den Raum Kulmbach um 17 Zähler auf nun 120 Punkte.

Nach ihrer aktuellen Geschäftslage befragt, geben 48 Prozent aller befragten Kulmbacher Betriebe eine positive Rückmeldung. Weitere 38 Prozent beurteilen die geschäftliche Situation als befriedigend und nur noch 14 Prozent berichten von einer aktuell schlechten Situation. Gerade der Anteil der negativen Antworten hat sich im Vergleich zur Frühjahrsumfrage deutlich reduziert und sank um 18 Prozentpunkte. Dieses im Saldo positive Ergebnis fußt auf einem deutlich besseren Inlandsgeschäft.

Viele der befragten Unternehmen berichten von Umsatzzuwächsen gerade auf dem inländischen Markt. „Die Geschäftslage hat sich in der Kulmbacher Wirtschaft merklich verbessert“, freut sich der Gremiumsvorsitzende Möschel, dennoch hätten viele Unternehmen ihr Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. „Es braucht eben mehr als einen guten Sommer. Vor allem braucht es Planungssicherheit“, erklärt Michael Möschel.

Die Erwartungen der befragten Unternehmer aus der Wirtschaftsregion Kulmbach sind im Ergebnis verhalten optimistisch und bleiben auf dem Niveau der Frühjahrsumfrage. Ein Viertel der Betriebe rechnet in den kommenden Monaten mit einer verbesserten Geschäftslage, 18 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Die weiteren 57 Prozent gehen von keiner größeren Verschiebung der eigenen betrieblichen Situation aus. Zuwächse sollen hierbei vor allem auf den ausländischen Märkten erzielt werden, denen die Kulmbacher Wirtschaft mehr Potenzial zuspricht als dem inländischen Markt. „Die Erwartungen der Kulmbacher Wirtschaft sind durchaus solide, jedoch mit vielen Fragezeichen behaftet“, so der Gremiumsvorsitzende. „Wichtig ist, dass die Lieferketten wieder reibungslos funktionieren und die Politik schnelle Maßnahmen zur Eindämmung der starken Preisanstiege bei Energie und Rohstoffen ergreift.“

Auch der Ausblick auf die Planungen zu Investitionen und Beschäftigung kann als verhalten optimistisch kategorisiert werden. Die Investitionsneigung bleibt im Kulmbacher Land positiv und viele Unternehmen planen, das Investitionsniveau zu halten bzw. weiter zu steigern. Auch der Anteil der Unternehmen, die keine Investitionen planen, geht spürbar zurück. Zudem kann von einer weiteren Erholung auf dem Arbeitsmarkt ausgegangen werden.

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