Da gibt es vor allem bei den Gästen des Staatsbades einen beachtlichen Teil von Interessierten, die sicher auch diesmal nicht enttäusch worden sind. Die Beifallsbekundungen beim sehr gut besuchten Abschlusskonzert in der Bad Stebener Lutherkirche war ein beredtes Beispiel. Hörgenuss von hoher Qualität war wieder angesagt, als Kirchenmusikdirektor Rainer Goede am Spieltisch der Hey-Strebel-Orgel Platz nahm. Der versierte Interpret, derzeit als Kurkantor im Staatsbad tätig, hatte ein besonderes Programm, dass mit Sicherheit nur wenigen Konzertbesuchern in dieser Form geläufig war: Die Entwicklung der „Passacaglien“ brachte die Zuhörer ins Schwärmen. Dabei handelt es sich ursprünglich um einen spanischen Schreittanz, dessen Variationen über einer Ostinatofigur der Renaissance und des Barock im langsamen Dreiertakt in der Kirchenmusik Einzug hielt und bis in die heutige Zeit Tonschöpfer inspiriert. Die Spannweite des kreativen Organisten aus Ansbach reichte vom Ideengeber Girlamo Frescobaldi (1583 bis 1643) bis hin zum Nachahmer Max Reger (1873 bis 1916), dessen Introduktion und Passacaglien d-Moll zu den Glanzpunkten des Abends zählte – von Reiner Goede an der Hey-Strebel-Orgel inspirierend mit meisterhaften Variationskunst zu Gehör gebracht.