Kreispokalfinale High-Franken – Es kann nur einen geben

Wer holt das Ding? Foto: Michael Ott

Wer holt sich den Pott des Kreispokalsiegers 2022 im Duell der Bezirksligisten Regnitzlosau und Trogen? Die Gahn-Elf tanzt ja sogar noch auf zwei Hochzeiten. Das Stadelmann-Team will es im dritten Anlauf jetzt endlich packen.

 
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Am Freitagabend steigt in Oberkotzau sozusagen auf neutralem Boden um 18.15 Uhr das Finale des Fußball-Kreispokals zwischen den beiden Bezirksligisten SG Regnitzlosau (6. Platz) und dem FC Trogen (4.). Aller guten Dinge sind drei – nur für wen? Schafft es Regnitzlosau im dritten Endspiel nacheinander endlich den Pokal zu holen, oder gelingt Trogen der Saison-Hattrick über die SG?

Die beiden bisherigen Vergleiche in der Liga hatten es bereits in sich und gingen jeweils recht deutlich an die Kicker vom Bühl. Zum Punktspielauftakt im Juli in Regnitzlosau bog Trogen die SG-Führung von Fröhlich in der zweiten Hälfte durch zweimal Wülfert und Edelmann noch zum 3:1-Sieg. Im Rückspiel Ende Oktober ging das Team von Stefan Stadelmann sogar mit 0:4 baden. Auch hier traf Wülfert doppelt – dazu Hellinger und Kruber. Obendrauf waren beide Aufeinandertreffen von ordentlich Emotionalität geprägt.

Das unterstreicht Bilanz der Karten: 17 mal Gelb, 4 mal Gelb-Rot und einmal glatt Rot – in zwei (!) Punktspielen. Kaum vorstellbar, dass im Kampf um einen Titel weniger Feuer unterm Dach ist. „Es waren harte, aber dennoch faire Spiele“, entsinnt sich SG-Trainer Stefan Stadelmann. „Aber das ist ja normal, dass so ein Nachbarschaftsderby nicht wie irgendein Freundschaftsspiel auf einem Sportfest verläuft. Aber beide Teams kennen und respektieren sich.“

Auch Pendant Jürgen Gahn erwartet für Freitagabend einen „Derby-Fight“, mag die Favoritenrolle, die Stadelmann klar Trogen zuschiebt, aber nicht so recht annehmen. „Einen Favoriten gibt es in so einem Spiel nicht – schon gar nicht, wenn zwei Ligakonkurrenten aufeinandertreffen. Regnitzlosau ist mit Sicherheit hoch motiviert. Die wollen uns natürlich auch wieder mal einen reinwürgen.“

Die dünne FC-Personaldecke hat sich beim 1:1 beim formstarken FC Rehau zum Glück nicht weiter verschlechtert. „Natürlich haben die Jungs Blessuren ohne Ende, aber sie beißen sich ja schon seit Wochen durch. Nach etwas Regeneration und ein paar Massagen werden wir auch im Finale wieder alles geben. Mein Kollege hat es da natürlich etwas besser – Regnitzlosau hat einen breiteren Kader als wir.“ In der Tat konnte Stadelmann beim 1:5 gegen Spitzenreiter Saas-Bayreuth durchrotieren – zum einen, um jedem Spieler entsprechend Einsatzzeit zukommen zu lassen und zum anderen liegt der Regnitzlosauer Fokus in dieser ohnehin schon ordentlichen Bezirksliga-Saison jetzt klar auf dem Pokalfinale. Trogen hat zwar auch in der Liga noch Chancen auf den Relegationsplatz, stellt den Punktspielbetrieb, in dem der FC laut eigenem kundtun ja keinen Druck verspürt, jetzt aber auch in den Schatten des Endspiels. „Wenn du in so einem Finale stehst und einen Titel holen kannst, dann willst Du den natürlich auch unbedingt haben“, so Gahn.

Damit ist auf der Hohen Wart in Oberkotzau ein heißer Tanz vorprogrammiert. In Sachen Taktik lassen sich beide Trainer im Bewusstsein um die Stärken des Gegners noch nicht so recht in die Karten blicken. „Gerade in Trogen hatten wir deutlich unsere Grenzen aufgezeigt bekommen“, will sich Stadelmann jedoch nicht nur auf Spieler, wie Wülfert oder den formstarken Hellinger, konzentrieren. „Trogen ist grundsätzlich richtig gut besetzt. Das geht mit Rupprecht im Tor los und zieht sich bis nach vorne in den Angriff. Aber wir tun gut daran, uns nicht auf Einzelne zu konzentrieren, denn sie haben genug Qualität in der Mannschaft, dass dann auch andere in die Presche springen würden. Vielmehr müssen wir sie im Ganzen im Spielaufbau stören, die Passwege gut zustellen und die zweiten Bälle gewinnen. Es ist nur ein Spiel. Wenn wir da alles rausholen, was im Tank ist, haben wir eine Chance.“

Die sieht auch Gahn und richtet den Blick nur aufs eigene Team. „Was soll ich einen großen Plan machen, wenn der vielleicht gleich in der Anfangsphase über den Haufen geworfen wird. Es gilt, gut reinzukommen und dann schauen wir nur auf uns, versuchen unser Spiel durchzudrücken. Wenn meinen Jungs das gelingt, wird es klappen.

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