Krieg gegen Ukraine Kulmbacher Schüler setzen Zeichen für den Frieden

Werner Reißaus
Sie stehen hinter der Kunstaktion des CVG für den Frieden (von links): Oberstufensprecherin Anna-Lena Grabik, Felix Töpfer und Max Götz. Foto: Reißaus

Weiße Papiertüten als Kunstobjekt und als Mahnung. Das CVG hat eine Aktion des Künstlers Johannes Volkmann aufgegriffen und in Kulmbach umgesetzt.

 
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Nahezu 60 Schülerinnen und Schüler des Caspar-Vischer-Gymnasiums haben als Zeichen des Friedens eine Kunstaktion ins Leben gerufen. Mit Papiertüten, die sie fantasievoll bemalt und beschriftet hatten, zogen die jungen Leute vom Gymnasium in der Christian-Pertsch-Straße zur Petrikirche. Das brachte den jungen Leuten und auch ihrer Botschaft, die sie mit der Aktion verknüpft hatten, viel Aufmerksamkeit.

Kunst als Zeichen der Mitmenschlichkeit

Orientiert hat sich die Gruppe an der in München begonnenen und vom Nürnberger Papierkünstler Johannes Volkmann entwickelten Aktion „Frieden leben“. Volkmann versteht Kunst als elementares Mittel, Menschen zusammenzubringen und soziale Prozesse anzustoßen. Im Laufe seines Schaffens thematisierte er gravierende politische Ereignisse wie Krieg und Migration sowie gesellschaftliche Fragen wie Gerechtigkeit, Umweltverschmutzung und Werte. Die im Kunstunterricht gestalteten Papiertüten wurden mit dem Schriftzug „Was trage ich bei?“ für eine friedliche Welt versehen.

Die Kulmbacher Schüler waren aufgefordert, ihre eigene Antwort auf die Frage auf der Tüte zeichnerisch darzustellen. Kunstlehrer Wolfgang Schoberth erklärt den Ansatz der Aktion: „Unsere Schüler wurden auf sich selber zurückgeworfen. Was trage ich bei? Es könnte eine Tat im Kleinen sein, es könnte aber auch eine Vision sein.“ Die Botschaft des Friedens auf Papier, sichtbar in die Welt getragen, verbunden mit dem Versprechen, etwas zu spenden. In der Petrikirche hieß Stadtpfarrer Ulrich Winkler die Gruppe willkommen: „Ich freue mich sehr, dass ihr dieses Projekt gemacht habt und mit den Tüten die ukrainischen Flüchtlinge willkommen heißt. Das finde ich ein ganz tolles Zeichen.“ Ein Kunstprojekt, dazu zugleich Zeichen der Mitmenschlichkeit sei, sagte Winkler. „Es freut die Flüchtlinge, wenn sie merken, dass hier an sie gedacht wird.“

Hoffen auf baldiges Ende des Kriegs

Wolfgang Schoberth dankte dem Pfarrer , dass die Petrikirche für diese Aktion zur Verfügung gestellt wurde: „Die Kirche war sehr kooperativ. Für die gute Sache war das sehr wertvoll.“ Schoberth verwies auch auf die Unterstützung der Schülermitverwaltung und der Klassensprecher, die bei der Aktion tatkräftig mithalfen. Der zwölfjährige Felix Töpfer erklärt, wie er seine Tüte gestaltet hat: „Ich habe so was ähnliches wie ein Verkehrsschild aufgemalt. Ich habe mit einer Einbahnstraße ein Verbot für Panzer und Waffen aufgezeichnet.“ Felix’ zieht ein positives Fazit: „Es war ein ziemlich cooles Projekt, mit dem Bedürftigen auch geholfen wird.“

Anna-Lena Grabik (19) hat als Oberstufensprecherin bei der Taschenaktion nicht aktiv mitgewirkt, sie aber wie andere dennoch unterstützt: „Aber wir haben auch ein Zeichen gesetzt, dass wir mitlaufen. Generell finde ich die Aktion sehr schön, dass man einfach Solidarität zeigt und hoffen, dass der Krieg bald zu Ende ist.“ Max Götz (16) berichtet von seinem Ansatz: „Wir haben in unserer Klasse eine Friedenstaube auf die Papiertüte gemalt und darunter das Wort für Frieden, weil wir gehofft haben, dass es vielleicht etwas bringt. Ich kann nur sagen, dass das Projekt eine super Idee war. Ich denke, man hätte diesen Konflikt auch anders lösen können und hoffe, die Ukrainer halten durch, dass der Krieg nicht ihre Souveränität nimmt, die sie sich erarbeitet haben. Ich wünsche mir aber auch, dass diese schreckliche Zeit bald vorbei ist.“

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