Kronach Anklage wegen Mordes in Asylunterkunft

Die Staatsanwaltschaft Coburg geht davon aus, dass der Angeklagte seine ehemalige Partnerin und ihr Kind aus niederen Beweggründen umgebracht hat. Er muss sich wegen zweifachen Mordes und schwerer Brandstiftung verantworten. Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert

Nach dem Brand in einer Asylbewerberunterkunft in Kronach im vergangenen Mai, bei dem eine junge Mutter und ihr zweijähriges Kind ums Leben kamen, muss sich nun ein Tatverdächtiger vor Gericht verantworten: Er soll die beiden mit einem Messer attackiert und dann das Feuer gelegt haben.

 
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Kronach - Eine 31-jährige Frau aus Eritrea und ihr zweijähriges Kind sind im Mai in der Kronacher Asylunterkunft in der Ludwigsstädter Straße um ums Leben gekommen. Danach brach dort ein Feuer aus. Gegen den damals 34-jährigen Tatverdächtigen hat die Staatsanwaltschaft Coburg nun Anklage zum Schwurgericht wegen zweifachen Mordes und schwerer Brandstiftung erhoben, wie sie am Mittwoch in einer Pressemitteilung informiert.

Mord aus niederen Beweggründen

Die Staatsanwaltschaft geht demnach von einem Femizid im Zusammenhang mit einer früheren Beziehung aus. Sie sieht einen dringenden Tatverdacht, dass der Angeschuldigte seine ehemalige Partnerin und deren Kind durch Messerstiche aus niedrigen Beweggründen getötet hat.

Verdacht bestand schnell

Der Verdacht, dass der vermeintliche Täter sich gewaltsam über den Balkon Zutritt in die Wohnung der 31-jährigen verschafft hat, bestand schon wenige Tage nach der Tat. Anschließend soll er die Frau und ihre zweijährige Tochter mit einem Messer attackiert haben. Drei weitere Frauen, die sich ebenfalls in der Wohnung aufhielten, konnten aus den Räumen flüchten und setzten den Notruf ab. Währenddessen brach in der Wohnung der 31-Jährigen ein Feuer aus. Die Ermittler gingen schon damals davon aus, dass der 34-Jährige die Räume, in denen sich die 31-Jährige mit ihrem Kleinkind aufhielt, vorsätzlich in Brand gesetzt hat.

Täter war selbst schwer verletzt

Dabei erlitt der Mann selbst lebensgefährliche Verletzungen und versuchte, über den Balkon zu flüchten. Ersthelfer retteten den Mann aus dem Gebäude und leiteten umgehend mit Hilfe der inzwischen eingetroffenen Rettungskräfte medizinische Maßnahmen ein. Ein Rettungshubschrauber brachte den Schwerstverletzten anschließend in eine Spezialklinik. Für die Mutter und ihr Kind kam allerdings jede Hilfe zu spät, sie starben in den Wohnräumen.

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