Künstliche Bruthöhlen Schellente findet am Breiten Teich neues Zuhause

Die Schellente zieht’s in nördliche Gefilde. Am Breiten Teich bei Selb wurden jetzt künstliche Bruthöhlen angebracht. Foto: Nabu

Die Klimaerwärmung treibt den Vogel in nördliche Breiten. Naturschützer von LBV und BN bringen bei Selb künstliche Bruthöhlen an.

 
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Selb - In einer gemeinsamen Aktion haben der Bund Naturschutz (BN) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) der Schellente am Breiten Teich bei Selb zu neuen Brutmöglichkeiten verholfen.

Der Schellentenbestand wird auf etwa 250 000 Brutpaare in Europa geschätzt, teilt die BN-Kreisgruppe Wunsiedel dazu mit. Durch den Klimawandel und die damit einhergehenden Erwärmung, werde sich diese Vogelart voraussichtlich in die nördlichen Breiten zurückziehen. Das Fichtelgebirge mit seinem kontinental kühl geprägten Klima könnte da ein Rückzugsort sein. Die bereits in der nördlichen Oberpfalz vorkommende Tauchentenart findet am Breiten Teich bei Selb ideale Lebensräume vor.

Sprung aus dem Nest

Die Schellente ist ein Höhlenbrüter. Sie bevorzugt alte Spechthöhlen in Höhen bis zu zehn Metern, nimmt aber auch Kunsthöhlen in geringerer Höhe gerne an. Sie ernährt sich von Schnecken, Krebstieren, Pflanzenteilen, Insekten und Larven. Die Jungenten verlassen nach dem Schlupf ihre Bruthöhlen, einem Lockruf des Weibchens folgend und springen dabei auch aus großer Höhe. Ihr leichtes Gewicht und die gespreizten Schwimmhäute mildern den Sturz ab.

Weil natürliche Brutmöglichkeiten rar sind, haben sich Vertreter von BN und LBV zusammengetan und künstliche Brutkästen zur Verfügung gestellt. Der Mitteilung zufolge wurden in einer aufwendigen Aktion drei Kästen, am Ufer des Breiten Teich verteilt, in einer Höhe von etwa vier Metern angebracht. Dieter Bescherer und Dieter Kammerer, zwei altgediente Mitglieder des BN sowie Uli Vollmond und Alfred Terporten-Löhner, haben dabei ihr handwerkliches Geschick entfalten können und mit Leiter, Seil und Hammer die Arbeit verrichtet.

Uli Vollmond von der Kreisgruppe des LBV Hof und Alfred Terporten-Löhner vom BN Kreisgruppe Wunsiedel sind sich sicher, dass sich die Schellente eine so perfekte Brutmöglichkeit nicht entgehen lässt. red

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