Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) wertete die Analyse als Beleg, dass Deutschland in einer sehr guten Ausgangsposition sei. "Aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen." KI sei eine riesige Chance und habe enormes Potenzial etwa in Bildung, Forschung und Wirtschaft. "Wir dürfen sie nicht verpassen."
Noch keine eigene Patentklasse für KI
Gemessen an den Patentanmeldungen nähmen deutsche Unternehmen auf ihrem Heimatmarkt eine vergleichsweise gute Position ein, sagte Schewior und verband dies mit einem Appell an Wirtschaft und Wissenschaft: "Angesichts der immensen Dynamik in anderen Teilen der Welt sollten auch wir weiter alles daransetzen, dass wir bei dieser zentralen Zukunftstechnologie zu den innovativsten Ländern gehören."
Patente werden nach einem international einheitlichen Standard der Patentklassifikation angemeldet. Da es für KI keine eigenen Patentklassen gibt, werteten die Fachleute des DPMA die Klassen aus den Technologiefeldern aus, in denen KI zum Einsatz kommt.
Dazu zählen beispielsweise Computer-, Medizin- und Fahrzeugtechnik, Robotik sowie Sprach- und Bildanalyse. In die Auswertung flossen Patentanmeldungen mit Wirkung für Deutschland ein, die beim Deutschen oder beim ebenfalls in München ansässigen Europäischen Patentamt eingereicht wurden, Doppelanmeldungen bei beiden Behörden herausgerechnet.
Die Behörde betonte, dass diese Methodik eine Annäherung darstelle, aber die verschiedenen Trends gut aufzeige. Die Analyse erhebt laut DPMA aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit für alle KI-bezogenen Erfindungen, außerdem könnten auch Erfindungen ohne KI-Bezug enthalten sein. Da Patentanmeldungen erst nach einer Frist von 18 Monaten veröffentlicht werden, sind in der Statistik noch keine Erfindungen des vergangenen Jahres enthalten.