Kulmbach - Eng ist es schon länger gewesen. Jetzt ist die Lage prekär geworden. Momentan gibt es im Landkreis Kulmbach kaum mehr einen freien Platz in einem Seniorenheim. Im Bereich der Kurzzeitpflege sieht es besonders trostlos aus. Gar nichts mehr geht im Bereich der ambulanten Pflege. Die Sozialstationen können neue Kunden nicht mehr aufnehmen. Sie kommen schon mit den vorhandenen Kunden nur noch mit massivem Aufwand zurecht. Die nächsten freien Plätze in geriatrischen Reha-Einrichtungen gibt es Anfang Mai. Ein nahtloser Übergang, wie das medizinisch eigentlich nötig wäre, um Senioren wieder fit zu machen für ein selbstständiges Leben zu Hause, ist derzeit nicht möglich. Und selbst Sterbende müssen momentan mit ihrem letzten Weg noch warten: Allein in Kulmbach stehen mindestens sieben Menschen auf einer Warteliste für einen Platz im Hospiz. In der Pflege, das ist kein Geheimnis, gibt es schon lange Engpässe. Seit Weihnachten hat sich die Lage verschärft. Jetzt ist die Situation akut geworden. Jürgen Dippold, Geschäftsführer des BRK in Kulmbach, sagt es ganz offen: "Wenn wir freie Betten haben, sind sie sofort wieder belegt, oder wir haben nicht genügend Pflegekräfte, um neue Bewohner aufzunehmen." Das setze vor allem auch die Pflegeüberleitung in den Kliniken in Stress: "Die Überleitungsschwestern haben jede Woche eine Telefonodyssee und versuchen, Plätze zu kriegen. Sie betteln regelrecht."