Kulmbach Autofahrer stecken im Stau

Die Sanierung einer Brücke im Bereich der Nordumgehung zwingt den Verkehr in Umleitungen. Die kosten Zeit. Das Bauamt bessert nach und ändert Ampelschaltungen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kulmbach - Die Arbeiten beschreibt Kurt Schnabel, der Leiter des Staatlichen Bauamts in Bayreuth als "filigran", aber dringend nötig. An dem Brückenbauwerk, das über die Nordumgehung, also die Bundesstraße 289, auf die Bundesstraße 85 in Richtung Kreuzstein führt, sind Sanierungsarbeiten dringend nötig. Am Montag haben sie begonnen und in Kulmbach nicht nur lange Staus, sondern auch eine Menge Ärger bei Verkehrsteilnehmern ausgelöst. Lange Umwege, Wartezeiten an einer Baustellenampel: Das hat Menschen auf die Palme gebracht. Kurt Schnabel sagt, das Staatliche Bauamt habe umgehend reagiert und sei nun dabei, die Grünphasen der Ampel so zu optimieren, dass Staus, wie sie am Montag und auch noch am Dienstag zustande gekommen sind, möglichst künftig vermieden werden. "Wir sind noch in der Einführungsphase", sagt Kurt Schnabel. Bei allen größeren Baustellen sei es möglich, dass es etwas ruppig anläuft. "Wir werden sehen, dass das künftig alles verträglich abgewickelt werden kann", verspricht Schnabel.

Mehrere Sperrungen sind nötig, um das Brückenbauwerk über die B 289 im Zuge der B85 in Kulmbach zu sanieren. Das Bauwerk weist, wie das Staatliche Bauamt mitteilt, Schäden insbesondere im Bereich der Fahrbahnübergänge und der Brückenkappen auf. Die Arbeiten seien nicht mehr aufschiebbar gewesen. Es hätte sich ansonsten eine Gefährdung des Straßenverkehrs ergeben. Im Zuge der Sanierung lässt das Staatliche Bauamt Bayreuth deswegen die Fahrbahnübergänge erneuern und die Kappen, einschließlich der Geländer und Schutzeinrichtungen, beidseitig instand setzen.

Auch wenn die gesamten Arbeiten, die von der Bundesrepublik Deutschland bezahlt werden, "nur" gut 200 000 Euro kosten, erstrecken sie sich doch über eine geraume Zeit. Bis Mitte Oktober werden die Kulmbacher mit Sperrungen und Umleitungen leben müssen.

Das Brückenbauwerk darf, wie Kurt Schnabel erklärt, während der Bauzeit nicht befahren werden. Deswegen habe es zu einer Vollsperrung keine Alternative gegeben. Während der Bauzeit wird der Verkehr über die benachbarten Anschlussstellen der Bundesstraße 289 umgeleitet. Fahrzeuge aus Richtung Bayreuth und der A 79, die in Richtung Lichtenfels möchten, können am Kreuzstein nicht mehr wie gewohnt nach links auf die Umgehung abbiegen. Der Verkehr wird zuerst auf die Bundesstraße 289 in Richtung Untersteinach geleitet, um an der nächsten Ausfahrt (Kulmbach-Mitte) zu wenden und dann in die eigentlich gewollte Richtung fahren zu können. Fahrzeuge aus Richtung Untersteinach/Kulmbach-Mitte, die Richtung Bayreuth möchten, verbleiben auf der Bundesstraße 289 Richtung Lichtenfels, um an der Ausfahrt Burghaig zu wenden und anschließend an der Ausfahrt Kulmbach-West Richtung Bayreuth abzufahren. Die Umleitungsstrecke ist in beiden Richtungen ausgeschildert, informiert das Staatliche Bauamt und bittet alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis und darum, auf die Umleitungsschilder zu achten, damit man nicht erst vor der gesperrten Straße steht und dann wieder umkehren muss.

Klagen über zu lange Wartezeiten an der Ampel, die wegen der Umleitungsstrecke auf der Theodor-Heuss-Allee von Melkendorf kommend in Richtung Burghaig aufgestellt werden musste, haben natürlich das Bauamt auch schon erreicht. Vor allem am Montag standen die Fahrzeugkolonnen fast bis Melkendorf. Verkehrsteilnehmer haben darüber geklagt, dass sie 20 Minuten und länger warten mussten und die Ampel für Fahrzeuge, die in Richtung Vorwerkstraße oder Burghaig unterwegs waren, höchstens eine Minute lang auf Grün geschaltet gewesen sei.

Man habe erst einmal beobachten müssen, wie sich das auswirkt und habe bereits kurzfristig nachgebessert. Das werde man auch weiterhin tun, so lange das nötig ist.

Das Kreuzungsbauwerk, das nun saniert wird und währenddessen nicht benutzt werden darf, habe drei Äste und sei so etwas wie eine Trompete. Deswegen könne man vom Kreuzstein nicht auf die Umgehung in Richtung Lichtenfels abbiegen, sondern müsse erst gewissermaßen eine Schleife in Richtung Untersteinach drehen, um dann umzukehren.

Der Ärger der Verkehrsteilnehmer über die Behinderungen ist auch bei der Stadt Kulmbach "aufgeschlagen". Tiefbauamtsleiter Ingo Wolfgramm verweist darauf, dass die Stadt selbst mit den Bauarbeiten nichts zu tun habe. Die Brückensanierung sei Sache des Staatlichen Bauamts, nachdem es sich um eine Bundesstraße handelt. Dass aus Richtung Melkendorf so viel Verkehr über die Theodor-Heuss-Allee fließt, erschwere den Verkehr auf der Umleitungsstrecke, sagt Wolfgramm. Die Verkehrsbelastung in diesem Bereich sei sehr groß. "Aber ohne die Ampel wäre der Verkehr auf der Umleitungsstrecke der Bundesstraße ins Stocken gekommen, weil die Leute nicht weggekommen wären", erklärt Wolfgramm. Darüber habe man auch in einer Verkehrsbesprechung geredet. Auch der Leiter des Tiefbauamts bittet um Verständnis: "Es ist nicht anders gegangen, sonst wären die Staus von der Staatsstraße auf die Bundesstraße verlagert worden.

Bis Mitte Oktober werden sich nun die Verkehrsteilnehmer auf diese Behinderungen einstellen müssen. Wer sich auskennt, so lautet der Rat von Fachleuten, könne über andere Strecken ausweichen und damit dazu beitragen, die eingerichteten Umleitungen zu entlasten. Das sagt auch Ingo Wolfgramm. "Für Ortskundige gibt es genügend Möglichkeiten, um den Staus auszuweichen."

Autor

Bilder