Zu Beginn der Pandemie galt im Pflegebereich ein Aufnahmestopp. "Danach war jeder Einzelfall mit dem Gesundheitsamt abzusprechen", sagt die Caritas-Einrichtungsleiterin Tanja Blahuschek rückblickend. Wer aufgenommen wurde, kam in eine zwei Wochen lange Quarantäne. "Die Menschen konnten sich nicht einen Schritt bewegen. Das war eine soziale Katastrophe, denn viele fühlten sich einsam." Demenzkranke litten besonders unter der Situation.
Mittlerweile wurden die Besuchsregeln gelockert. Zwei Stunden am Nachmittag darf Besuch empfangen werden. "Im Garten dürfen mehrere Besucher getroffen werden. Hier sind wir großzügig." Anmeldung und Terminvereinbarung sind dennoch nötig. Genauso das Tragen von Masken - möglichst durchgängig.
Als der Aufnahmestopp galt, mussten einige Heimbewohner über dem eigentlichen Bedarf im Krankenhaus verbleiben. Dies habe nicht an den Kapazitäten der Heime, vielmehr am Mangel an Schutzkleidung und fehlenden Isolierzimmern gelegen, sagt Heimleiter Scherer. Bei jedem sei die Anspannung spürbar gewesen. "Es drehte sich nicht um die Frage ob Corona im Heim ausbricht, sondern wann." Die Arbeitsbedingungen mit Abstandsregelung und Tragen von Mund-Nasen-Schutz erschwere die Pflege deutlich. "Mitarbeiter werden teilweise von Bewohnern nicht mehr erkannt, was zur Ablehnungen im Pflegeprozess führt."
Beim BRK sind Besuche ebenfalls wieder erlaubt. "Einerseits sind wir froh darüber, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner wieder Besuch empfangen dürfen", sagt Knorr. Andererseits liege nun ihre Sicherheit und ihr physisches Wohlergehen in den Händen der Einrichtung. "Die notwendige Steuerung der Besuche nach den neusten Vorgaben erfordert einen immensen organisatorischen und personellen Aufwand." Das Abfragen von Symptomen, Fiebermessen, Registrierung sei bei steigenden Besuchszahlen äußerst schwierig. "Dennoch wird von unserer Seite aus alles Mögliche unternommen, Besuche zu ermöglichen und eine Verbreitung des Corona-Virus von außen zu vermeiden." Daher müssen die Bewohner außerhalb ihres eigenen einen Zimmers Mund-Nasen-Schutz tragen. Gegenseitige Besuche auf den Zimmern wurden eingeschränkt. Gruppenangebote fänden ebenfalls nur mit Maske statt.