Kulmbach/Berlin - Die Ereignisse am Wochenende in Berlin sind Gegenwart. Was am 9. März 1933 in Kulmbach geschah, ist längst Geschichte. Wenn sich überhaupt noch jemand daran erinnert oder erinnern will, kennt er dies nur aus Erzählungen. Und doch liegen die Parallelen auf der Hand. An diesem Tag brechen die Nazis während einer Stadtratssitzung in das Kulmbacher Rathaus ein. Die bürgerlichen Stadtratsmitglieder sind völlig überrumpelt. Der parteilose 1. Bürgermeister Hans Hacker lässt sich beurlauben, NSDAP-Kreisleiter Fritz Schuberth übernimmt die Macht. Über dem Rathaus wird die Hakenkreuzfahne gehisst. Und die Lokalpresse - sie findet das alles ganz normal.