Kulmbach - Es waren bange Stunden, die nicht allein von dem großen nächtlichen Feuerwehreinsatz getragen waren und auch nicht allein von der Tatsache, dass fünf Menschen verletzt wurden, drei davon so schwer, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Was die Bewohner des Mehrfamilienhauses in der Sutte in der Nacht zum Mittwoch fast noch mehr umtrieb, war die Frage: Was war das Motiv, dass ein im Flur des Hauses abgestellter Kinderwagen in Brand gesteckt worden war? Die Befürchtung, es könnte sich um einen fremdenfeindlichen Hintergrund handeln, konnte nicht ganz von der Hand gewiesen werden. Durch das Anstecken eines Kinderwagens sind schon mehrfach Brandanschläge vor allem gegen Asylbewerberheime verübt worden. In dem Haus in der Sutte leben neben drei deutschen Familien auch drei syrische. Doch die Polizei konnte zumindest was die Frage Ausländerfeindlichkeit angeht, schnell Entwarnung geben. Auch der Täter wurde nur kurze Zeit nach der Brandstiftung gefasst. Der 20-jährige Mann aus Kulmbach hat inzwischen zugegeben, "aus einer Laune heraus" spontan das Feuer gelegt zu haben, durch das fünf Menschen verletzt wurden. Über die Folgen seiner Tat kann der junge Mann jetzt im Gefängnis nachdenken. Gegen ihn ist noch gestern Haftbefehl erlassen worden.